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war auch ein solcher; denn er hatte sein Herz verhaertet, und alle Herzensverhaertung ist Suende. "Ein Wanderbursch mit dem Stab in der Hand Kommt wieder heim aus fremdem Land. Sein Haar ist bestaubt, sein Antlitz verbrannt, Von wem wird der Bursch wohl zuerst erkannt?" Es war ganz, wie es Vogl in seinem alten, huebschen Gedichte schildert: die Leute kannten Joachim nicht mehr. Er war schon in seinen letzten Studentenjahren selten zu Hause gewesen, als verheirateter Mann fast gar nicht, und dann kamen die Auslandsjahre, da sein Kopfhaar duenn und sein Bart dicht wurde und die Zeit die grosse Retouche an seinem Gesicht vollzog - er war ein anderer geworden. In sieben Jahren soll sich der Koerper des Menschen ganz erneuern. So wanderte jetzt kein Atom dessen mehr nach der Heimat zurueck, was vor sieben Jahren auszog. Haette Joachim keine Seele gehabt, so waere wirklich ein ganz fremder, ein ganz anderer Mensch nach Hause gekommen. Dem Baecker Schiebulke begegneten wir. Er war Joachims Angelkamerad gewesen. Jetzt fuehlte er sich geehrt, dass ich ihn auf der Strasse anhielt, und eilte gewiss alsbald ins naechste Gasthaus mit der Kunde, dass ein Dr. Harton aus Neuyork angekommen sei als zweiter Arzt fuer das Ferienheim, und es muessten doch schon massenhaft Kurgaeste angemeldet sein, wenn man schon einen zweiten Arzt brauche. Auch der alte Sanitaetsrat lief uns in den Weg. Er war zwar nicht gut auf mich zu sprechen, aber er ging doch nicht an uns vorbei und begruesste den "Herrn Kollegen von drueben", den ich ihm vorstellte. Auch die Frau Provisor, von der erzaehlt wurde, sie haette, als sich Joachim verlobte, mit negativem Erfolg zwei Schachteln schwedische Streichhoelzer abgelutscht, um ihr gebrochenes Herz zum Schweigen zu bringen, sah den ehemals Heissbegehrten jetzt nur neugierig an und ging vorueber. So naeherten wir uns dem Johannisplatz. Joachims Schritte wurden kleiner und langsamer, sein Stock stampfte hart auf das Pflaster. Irgendwo stand wohl jetzt der Mond; denn der Nebel ueber dem Johannisplatz war durchsichtig und silberhell. "Der alte Brunnen!" sagte Joachim leise; "es ist merkwuerdig, dass meine Gedanken meist um den alten Brunnen gingen, wenn ich an die Heimat dachte." Nun naeherten wir uns dem Vaterhause und standen am Brunnenrand; da blickte wirklich wie in alten Kindertagen die Mutter auf uns herab. Joachim stuetzte sich auf das Gemaeuer, und weisse Tropfen aus der Schale Bapt
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