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istas besprengten seine Hand wie mit einem Weihwasser, ehe er in das Heiligtum seines Vaterhauses eintrat. Ich stieg mit ihm die Treppe hinauf und oeffnete nach leisem Klopfen die Tuer zur Mutter. Ich sah noch, wie beide mit leisem Aufschluchzen die Arme ausbreiteten, schloss die Tuer und blieb draussen. WEIHNACHTEN Stefenson ist an dem von ihm angegebenen Tage nach Hause gekommen. Auf meine Frage nach der kleinen Luise entgegnete er grob, ich solle mich nicht in seine Privatangelegenheiten mischen; haette ich mich frueher nicht um das Kind gekuemmert, wo es das Maedel noetig gehabt haette, so sei meine Anteilnahme jetzt voellig ueberfluessig. Das gleiche koenne er auch nur mit Bezug auf meinen Bruder sagen; er haette sich jetzt schon Vorwuerfe ueber dessen Berufung gemacht. Da koennten bloss Schwierigkeiten entstehen. "Mister Stefenson", sagte ich, "Sie benehmen sich wie ein Drache, der die verwunschene Jungfrau behuetet." "Drache hin, Drache her; ich geb' sie nicht heraus", knurrte er. "Das sollen Sie ja gar nicht; wir ueberlassen Ihnen ja das Kind." "Wirklich?" "Wirklich!" "Na, dann ist es gut!" ------------------------------------------------------- Stefenson hat die Waltersburger zu einem Festabend im grossen Theatersaal des neuen Rathauses berufen (der Name Rathaus ist beibehalten worden, obwohl wir keinen eigenen Buergermeister haben werden). Dieser Theatersaal ist Hals ueber Kopf fertiggestellt worden. Er koennte schoener sein. Aber er ist geraeumig, und die Akustik ist gut. Auch ist eine huebsche Liebhaberbuehne da. Sonst sieht es im Rathaus noch sehr wild aus, und es gehoerte viel Tannenreisig dazu, um die unfertigen Waende, Kalkkuebel und Schutthaufen zu maskieren, die in der Naehe des Treppenhauses einen unschoenen Anblick bieten. Der Lehrer Herder hat ein Melodram geschaffen. Der Mann dichtet, komponiert und malt. Ueber braven Dilettantismus geht es bei Herder nirgends hinaus, aber er schafft fuer den Hausbedarf brauchbare, gefaellige Saechelchen. Die Einladung ist wieder an alle Volkskreise ergangen nach dem Noahrezept: "Von jeder Art zwei Paerchen." Dazu sind alle Kinder geladen, die zum grossen Teil bei dem Melodram mitspielen. Die Tatsache, dass die Kleinen auf Stefensons Kosten die Gewaender geliefert erhielten, die zu ihren Rollen gehoeren, hat dem Spender vollends die Sympathie der Stadt verschafft. Der Festsaal war de
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