und diese vertraulich auf ein Gelaende
aufmerksam gemacht habe, wo ohne Zweifel starke Petroleumquellen vorhanden
seien. Diese beiden Burschen habe Stefenson, nachdem er die Spuren des
Ueberfalls gruendlich beseitigt hatte, auf das Gelaende gefuehrt, allwo noch
ein penetranter Petroleumgeruch war, und die beiden Gimpelchen haetten sich
bereit erklaert, an Stefenson zunaechst mal fuenfhundert Pfund zu zahlen,
damit er alles Noetige fuer die Erschliessung der Quellen in die Wege leite.
Als sich aber Stefenson die Sache weiter bei sich selbst ueberlegt habe,
haette er sich gesagt, wenn er ehrlich sein wolle, muesse er an der
Ergiebigkeit des Unternehmens zweifeln, er wolle also seinen Geldgebern
lieber weitere unnoetige Kosten ersparen und, ohne sich erst durch "Good
bye" und andere Abschiedsfoermlichkeiten aufzuhalten, sofort nach Chikago
verschwinden.
Die fuenfhundert Pfund (das seien nach deutschem Gelde zehntausend Mark),
die Stefenson mitgenommen habe, haetten die Basis fuer seine weiteren
geschaeftlichen Unternehmungen gebildet, fuer Unternehmungen, die nicht
weniger originell als die Petroleumgeschichte gewesen seien. So sei
Stefenson nach und nach zu einem gewissen Vermoegen gekommen. Da aber die
engherzigen amerikanischen Richter oefters an Herrn Stefensons
Geschaeftsusancen Anstoss genommen und es dem sonst ganz anspruchslosen
Manne trotz der geradezu luxurioesen Ausstattung der amerikanischen
Gefaengnisse in diesen gar nicht gefallen habe, so sei er auf den Einfall
gekommen, sein Wirkungsfeld voruebergehend mal nach Deutschland zu
verlegen, und seine Wahl sei auf Waltersburg gefallen, die Stadt, die das
weisse Lamm im gruenen Felde in ihrem Wappen fuehre.
Als ich diesen Artikel gelesen hatte, geriet ich in grosse Aufregung.
Stefenson verstand mich nicht.
"Es ist wahr", sagte er; "der Artikel koennte farbenreicher gehalten sein,
die Geschehnisse sind etwas nuechtern gegeben, aber, mein Lieber, der
heutige Geschmack verpoent das Allzukrasse. Ich finde den Artikel
ausgezeichnet, viel, viel besser als den, der neulich ueber Sie in dieser
Zeitung stand."
"Stefenson!" schrie ich ihn an; "sehen Sie denn nicht ein, dass uns dieser
Zeilenschmierer, dieser Sueffling unmoeglich macht? Jetzt bleibt nicht
anderes mehr uebrig, jetzt muessen Sie den Mann verklagen."
"Ja, glauben Sie, dass ich toll bin?" entgegnete Stefenson. Ich erzaehlte
ihm, was schon der Artikel ueber mich fuer allerhand Unheil angerichtet
habe. N
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