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n und ohne jede Einleitung sagen: 'Ich habe Ihre Blaetter gelesen und muss Ihnen sagen, Herr Doktor, dass mir die Sache zum Teil sehr abenteuerlich, zum Teil sehr langweilig vorkommt. Warum soll ich zum Beispiel hier in dem Ferienheim nicht mehr Stefenson heissen, sondern einen anderen Namen haben?' 'Setzen Sie sich', wird der Arzt antworten und Herrn Stefenson auf die Bank neben der Haustuer druecken. 'Holen Sie Ihre Lebensbeschreibung.' Herr Stefenson gehorcht, und der Doktor beginnt zu lesen, was Herr Stefenson in den Tagen einsamer Einkehr in sich selbst ueber sein Leben niedergeschrieben hat. 'Ich werde die Blaetter mitnehmen', sagt der Doktor, 'und sie zu Haus noch einmal lesen, dann bekommen Sie Ihr Manuskript zurueck und koennen es selbst vernichten.' 'Das ist so aehnlich wie bei Lahmann', sagt Stefenson. 'Ja', nickte der Doktor, 'ich habe vieles von Lahmann, der wieder vieles von Priessnitz und anderen hat. Wenn einer hochkommen will, muss er immer auf die Schultern anderer steigen.' Der Arzt unterhaelt sich nun lange mit Mister Stefenson und erklaert ihm auch, warum er im Ferienheim des Lebens seinen Namen ablegen soll. 'Sie sind hier nicht Mister Stefenson, Sie sind irgendein Mensch, der - sagen wir - John heisst; dieser John hat mit Herrn Stefenson gar nichts zu tun. Herr Stefenson ist irgendwo in Neuyork, Milwaukee oder auf Trinidad, zermartert sich dort sein Hirn um neue Gewinne, wird gelobhudelt, befeindet, belogen, betrogen - arbeitet und amuesiert sich halb zu Tode, hat mancherlei Schwaechen, die sein Leben und vor allen Dingen seine Freude am Leben verkuerzen, kurz, ist trotz seiner Millionen ein armer, gehetzter Mensch, waehrend dieser John hier keinen liebedienernden Tross, keinen vorteilssuechtigen Freund, aber auch keinen Feind hat, froh und sicher unter seinesgleichen lebt und, wenn er mit einem Genossen im Garten arbeitet, nicht weiss, ob dieser Mann draussen in der Welt ein Fuerst oder Minister oder ein kleiner Beamter ist. Sehen Sie, John, das ist ein ganz koestlicher Humor, den wir hier betreiben. Wenn die Leute ihren Namen abgelegt haben und auch alle die gleiche Tracht haben, kennt man den Grossen vom Kleinen nicht mehr heraus. Der Geist verraet sie nicht. Dass der Patient waehrend der Dauer der Kur seinen Namen ablegt, ist fuer den Erfolg fuer uns eine grosse Hauptsache. Der Name ist meist die staerkste Kette, die mit der Last und Lust des Alltags verbindet, sie muss in Ferientagen g
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