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e alle Umschweife die Tragoedie Joachims und seines Kindes, und wie ich das Maedchen heute draussen auf der Ackerstrasse getroffen hatte. Mir wurde das Herz warm beim Erzaehlen, aber Stefenson blieb ganz gleichgueltig. Zuletzt sagte er: "Es ist eine traurige Geschichte, die Sie da erzaehlt haben, aber sie kommt alle Tage vor. Es ist gar nichts Neues. Ich habe die Geschichte auch erlebt. Aber etwas Interessantes ist dabei: Sind Sie wirklich fuenf Jahre lang hinter Ihrem Bruder her gewesen?" "Ja, ich fand ihn nicht eher." "Hm! - Sagen Sie, wollen wir den Abend noch zusammenbleiben? Ich moechte den "Sommernachtstraum" in der deutschen Auffuehrung ansehen. Kommen Sie mit? Sie haben es doch wohl nicht so eilig nach Hause?" Ich wusste, dass ich bei diesem Manne verspielt hatte, aber ich nahm die Einladung an. Er sagte, er habe nun noch Geschaefte, wir wuerden uns im Theater treffen. Damit haendigte er mir eine Theaterkarte ein und verliess mich. - Mendelssohns Ouvertuere zum "Sommernachtstraum" huschte und zwitscherte an mir vorueber, Shakespeares unsterbliches Werk reinster Froehlichkeit tat sich in glaenzender Darstellung vor mir auf, aber ich sass wie ein Geistesabwesender auf meinem Platze. Der Stuhl neben mir war leer geblieben. Stefenson war nicht erschienen. Der Maerchenwald, durch den die Elfen huschten, blaute vor meinen Augen; aber ich dachte an den Wald an dem Abhang des Waltersburger Weihnachtsberges. Pyramus und Thisbe trieben ihren grotesken Spass. Da droehnte von meiner Logentuer her tiefes Gelaechter. Stefenson stand dort. Er beachtete mich nicht, er schaute nur vergnuegt nach der Buehne und lachte so laut, dass er die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog. Die naechste Pause kam. Da setzte sich Stefenson neben mich und sagte zur Entschuldigung seines spaeten Kommens: "Manche Geschaefte wickeln sich in Berlin sehr langsam ab." Nach dem Theater fuhren wir nach einem Restaurant. Nachdem wir gegessen hatten, sagte Stefenson ganz unvermittelt: "Die Luise habe ich flottgemacht. Zuviel Schwierigkeiten habe ich mit dem alten Gauner nicht gehabt. Der Hauswirt war gerade bei ihm und draengte um die Miete; da machte es der Kerl um dreihundert Mark. Er gab alles schriftlich, was ich wuenschte. Mit Anwaelten ist das nichts. Das ist teuer und umstaendlich. Mit dreihundert Mark war alles in zwanzig Minuten gemacht, und ich hatte das Kind. Dann war ich um eine Pflegeschwester aus. Das hat laenger ged
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