ssen, so und so, dann und dann muss es
ausgefuehrt werden. Stefensons Gehirn hat eine wohlgeordnete Registratur,
und etwas schwaermerisch angelegte Leute wie ich, denen leicht die Gedanken
durcheinander purzeln, koennen viel von solchem Manne lernen. Nur darf
Stefenson meine romantische und philanthropische Idee nicht aus dem Auge
lassen, und das tut er auch nicht. Stefenson und ich sind in vielen Dingen
die reinsten Antipoden; aber ich schaetze es als Glueck, mit einem so klaren
Kopf zusammen zu arbeiten, wenn ich auch manchmal einen wilden Zorn ueber
seine Kaltschnaeuzigkeit habe. So ist der Mann. Wir vertragen uns und haben
Haendel miteinander - je nachdem. Ich glaube, ich werde gut fahren, wenn
ich mit Stefenson gleichen Kurs halte. Es gibt kaum ein groesseres Unglueck
auf der Welt, als sich mit dummen oder schwachen Menschen zu verbinden,
und kaum einen groesseren Vorteil, als einen klugen Freund.
*
Als unsere Idee bekannt wurde, war die Physiognomie der Waltersburger
ungefaehr die eines Kalbes, das zum ersten Male donnern hoert. Die Leute
wunderten sich rasend. Sie steckten die Koepfe zusammen, redeten viel auf
den Bierbaenken und kamen doch, da sie immer nur Geruechtsbrocken sammeln
konnten, zu keinem klaren Bilde.
Den Ausschlag soll der Amtsrichter gegeben haben, der sich dahin geaeussert
hat: es scheine sich um eine Art Verruecktenanstalt im grossen zu handeln;
den noetigen Spleen scheine ich von der Weltreise mit heimgebracht zu
haben, und was etwa fehle, habe Mister Stefenson aus seinem reichen Vorrat
an Tollheit ergaenzt.
Guenstig war uns von Anfang an die Stimmung der Waltersburger gar nicht. Zu
dem neidischen und veraergerten Gefuehl, das einem unerwarteten Werk vom
lieben Publikum immer gespendet wird, gesellte sich ein ganz besonderer
Verdruss. Stefenson hatte erklaert, dass er eine ganz neue Gemeinde begruenden
werde mit einem eigenen Buergermeister und einer Verwaltung, die alles im
Umkreise Bekannte in den tiefsten Schatten stellen werde.
Darueber waren die Waltersburger wuetend. Nachdem ihnen schon die Neustaedter
untreu geworden und der Mutterstadt gewaltig ueber den Kopf gewachsen
waren, sollte sich hier auf ehemaligem Waltersburger Grund und Boden
abermals ein neues Gemeinwesen auftun, das den Bestand Waltersburgs
verkuerzte und die eigene Stadt in immer kuemmerlichere Unberuehmtheit
draengte. Waltersburg war wie eine Mutter von mittelmaessigen Anlagen,
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