sein Verhaeltnis zu
Salome sich ausgesprochen, den Unterthanen eine Epistel vorgetragen
habe. Ein unerhoertes Beginnen, ueberraschend, verblueffend, aber echt im
Charakter des Fuersten, der so viel Unberechenbares in sich birgt.
Gelassen stieg Wolf Dietrich die Kanzelstufen herab und begab sich zu
seinem erhabenen Platz neben dem rechtseitigen Chorgestuehl des Kapitels.
Zoegernd nur, ringend nach Fassung, begannen die Priester und Domherren
die Funktionen wieder anzunehmen und durchzufuehren. Graf Lamberg sass wie
zu Stein erstarrt an seinem Platz, auch er, der vertraute Freund des
Erzbischofs, ist grenzenlos ueberrascht worden.
Salzburgs Bevoelkerung hatte abermals eine Gelegenheit zu ausgiebigen
Eroerterungen, die Predigt des Erzbischofs giebt Gespraechsstoff auf lange
Zeit. Allein ein ebenfalls gaenzlich unerwartetes Ereignis lenkte die
Aufmerksamkeit der Salzburger auf ein anderes Gebiet. Ueber Nacht war
naemlich von Seite des Fuersten ein Krieg erklaert worden, und zwar den
salzburgischen----Hunden.
Wolf Dietrich hatte seine Privatwohnung in den Trakt gegen den Aschhof
verlegt und schon in der ersten Nacht revoltierten Hunde dortselbst mit
einem Laerm, dass von Schlaf keine Rede sein konnte. Und die rebellischen,
bellenden Biester kuemmerten sich nicht im mindesten um die Zornesrufe
des Landesfuersten, im Gegenteil ward ihr Geheul um so aerger, je
kraeftiger Wolf Dietrich schimpfte. Es graute der Morgen kaum, da war der
Krieg schon erklaert; ein Wachthuettlein musste im Hof aufgestellt und von
einem Nachtwaechter bezogen werden, und der Hundschlager (Wasenmeister)
erhielt Befehl, an allen Werktagen die salzburgischen Hunde auf allen
Gassen einzufangen und abzuschlagen.
Der Hundschlager verstand keinen Spass und begann sein Handwerk mit einer
alle Hundefreunde mit Schrecken erfuellenden Gruendlichkeit. Vom fruehesten
Morgen bis zur Daemmerung am Abend war der Hundemeuchler unterwegs und
fing die Biester mit Stricken ein, erdrosselte sie gleich auf der
Strasse, unbekuemmert um das Gezeter der Hundebesitzer. Der Schlager
konnte ruecksichtslos vorgehen, denn der ihm gewordene Befehl lautete auf
Vernichtung aller Hunde, so gefangen werden konnten. Wer seinen Hund
lieb hatte, musste sehr acht geben auf den Schlager und durfte den Hund
nicht aufsichtlos lassen.
Die grausame Verfolgung merkten mit der Zeit die Biester selbst, die vor
ihrem Todfeind ausrissen, wo immer es ging. Doch der Schlager erwies
sich uebera
|