wechslung von ihm ergebenen Personen im
Stadtrat. Dort hatte Buergermeister Ludwig Alt einem Stadthauptmann Platz
machen muessen, zum Syndikus wurde gleichfalls eine andere Persoenlichkeit
ernannt, und kurz darauf wurden beide Posten wieder aufgehoben und mit
Buergern besetzt, ueber deren freundlich ergebene Gesinnung kein Zweifel
obwalten konnte.
Damit aber Geld in den Kasten kam, wurde die Tuerkensteuer, welche der
Fuerst nur in bescheidenen Teilen dem Kaiser gewaehrte, voll in der Hoehe
der kaiserlichen Forderung weiter erhoben und das Ueberplus dem
fuerstlichen Fiskus eingeliefert.
Jahre zogen ins stiftische Land und reicher Kindersegen ward dem Fuersten
zu teil, der treu zu seiner Salome hielt. Der Noergler an seinen
Beziehungen zur schoenen Frau unter der Buergerschaft wurden immer
weniger, sie fanden das Verhaeltnis zwar nicht in Ordnung, doch
imponierte selbst den verbissensten Patriziern die Treue, das Festhalten
des Fuersten an einer zur Gemahlin erkorenen Frau zu einer Zeit, da die
Konkubinenwirtschaft weit verbreitet und fast nicht mehr anstoessig
empfunden ward. Und bei Notleidenden, Kranken, Armen und Siechen gab es
ueberhaupt nur eine Stimme dankbarsten Lobes fuer Wolf Dietrich und
Salome, deren Wohlthaetigkeit im ganzen Erzstift bekannt war.
Im trauten Zusammensein mit Salome ueberkamen aber doch den Fuersten
manchmal truebe Gedanken, die vertrauliche Mitteilungen aus Rom immer
wieder wachriefen, Berichte ueber Bayerns stetige Versuche, den
Salzburger zu diskreditieren eben seines Verhaeltnisses zu Salome wegen.
In solchen Momenten rief Wolf Dietrich unmutig, verbittert aus, dass
kleinlich sei des Herzogs Machenschaften, und unfasslich das Zoegern Roms.
"Hab' ich Gregors Machtwort respektiert, gekraenkt dadurch mein treues
Weib, nicht eingeloest mein fuerstlich Wort, entbehrt der Bund des
kirchlichen Segens, was soll Verleumdung weiter! Will Rom ein abermalig
Machtwort sprechen, sei's drum! Des stetig Sticheln bin ich wahrlich
ueberdruessig, saeh' lieber ein feindlich Andringen!"
Immer verstand es Salome, den Gebieter durch zarte Rede zu beruhigen, zu
troesten ueber das Ungemach, das schliesslich ja nicht unverdient genannt
werden koenne.
Im Gefuehle innig aufquellender Liebe rief Wolf Dietrich: "Das sagt
Salome, der ich die Ehe einst gelobt, mein Weib, dem das Wort ich
gebrochen?!" "Ja, geliebter Herr und Gebieter! Wohl hab' ich ersehnt
heiss die kirchlich Einsegnung unseres Bundes, wie jede
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