hen, Turnieren und Abrichten der Pferde herstellen, dazu
Holzbauten, was insgesamt gegen 4000 Gulden verschlang. Ein Jahr spaeter
kam es dazu, was die Patres befuerchtet hatten vom Anbeginn: der
Erzbischof forderte jetzt den ganzen Frongarten und bot zum Tausch die
ihm gehoerende Stockaner Wiese bei Bernau im Glanegger Gerichte.
Widerspruch war bei einem Wolf Dietrich nicht ratsam, die Benediktiner
willigten ein. Nun gab der Fuerst seinen Unterthanen den ganzen Garten
das ganze Jahr hindurch frei, liess im Winter dortselbst einen Steinbruch
eroeffnen, aus dessen Material der grosse herrliche Marstall erbaut wurde,
ein Meisterwerk der Baukunst.
Im Bestreben, aus Salzburg ein Klein-Rom zu gestalten, zeigte sich Wolf
Dietrich von einer ihm sonst fremden Konsequenz und scheute vor keinem
Opfer zurueck. Und gluecklich machte es ihn, wenn Salome seinen Plaenen und
Bauten volles Lob spendete, ihn erinnerte an jene Stunden, da er um
Salomens Liebe warb und von seinen hochfliegenden Ideen schwaermte. Ein
Fuerst von solcher Kunstbegeisterung konnte an dem duesteren wuchtigen Dom
mit den fuenf Tuermen keine Freude haben. Des oefteren klagte Wolf Dietrich
in stillen Stunden seiner Salome, dass er sich nicht Rats wisse, wie
Salzburg einen schoenen Dom bekommen koennte, ein Gotteshaus nach seinem
Geschmack.
Und Salome, die kluge Frau, wusste da auch keinen Rat, denn an einen
Abbruch des zwar duesteren, doch immer majestaetischen alten Domes konnte
im Ernst nicht gedacht werden; einmal nicht wegen der Salzburger Buerger,
die an ihrer alten Kathedrale hingen, und dann nicht wegen der
zweifellos enormen Kosten.
Winter ward es im stiftischen Land und der Dezember brachte Schnee und
steife Kaelte. So zart Salome gewesen, an einer froehlichen Schlittenfahrt
in warmer Pelzumhuellung hatte sie ihre Freude, und so wurde an einem
frischen Dezembertag ein Ausflug gegen Hallein unternommen an dem sich
in einem zweiten Schlitten auch Wolf Dietrich, gefolgt von Dienerschaft
und Kuemmerlingen in weiteren Kufenschlitten, beteiligte. In einem
erzbischoeflichen Lusthause wurde das vom vorausgeschickten
Kuechenpersonal bereitete Mahl eingenommen und froehlich gezecht. Salome
zeigte sich von besonderer Munterkeit, die Schlittenfahrt in frischer
Luft hatte sie erquickt, und als fruehzeitig der Abend sich ins stille
Gelaende senkte, schlug die Herzensdame dem Gebieter vor, im guterwaermten
Lusthause die Nacht zu verbringen und erst am naechsten Tag
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