FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141  
142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   >>   >|  
sichtig Betasten des Thuerschlosses, der Versuch des Aufklinkens ergab die Gewissheit, dass der spaete Gast wahrhaftig eingesperrt ist. Die Magd muss das Schloss von aussen versperrt haben. Ein verabredetes Spiel also! Nun zum Fenster! Aber erst muss alles im Schlafe liegen. So wartete der Moench eine lange Zeit, von Todesangst gefoltert, bis andauernde Stille dem Fluchtversuch guenstig erschien. Mit zitternden Haenden loeste der Franziskaner den weissen Strick von seiner Kutte, knuepfte die Enden ineinander, band das eine Ende am Fensterhaken fest und liess sich am Strick hinab in den Hof. Gottlob hielt der Kuttenstrick diese Prozedur aus, und zum Glueck befand sich kein Hund im Hof. Aber dieser Hof ist ringsum mit einer hohen Mauer umschlossen, das Hofthor ist fest verschlossen, und eine zweite Thuer duerfte direkt ins Haus der Moerderbande fuehren. Also ist der Moench rettungslos gefangen, eine Flucht unmoeglich. Die Nachtkaelte zwingt dazu, einen geschuetzten Unterschlupf zu suchen. Soll der Franziskaner am Kuttenstrick wieder hinaufklettern und den Rest dieser Schreckensnacht in der Kammer verbringen? Nein, lieber in den Verschlag im Hofe kriechen, der freilich nicht eben einladend duftet. Die Thuer ist unverschlossen, also hinein. Am Grunzen der ueberraschten Bewohner konnte Frater Anselm unschwer erkennen, dass er im Schweinestall sich befindet. Eine missliche Unterkunft, die aber vielleicht gerade seiner Rettung dienlich sein kann, denn im Schweinestall werden die Moerder ihr Opfer kaum suchen. Maehlich beruhigten sich die Borstentraeger, nur ein Ferkel bekundete zudringliche Neugierde und liess erst nach energischen Stoessen und Fausthieben von naeheren Untersuchungen des einquartierten Gastes ab. Zusammengekauert hockte der Moench im Stall und trotz der fuerchterlichen Angst ueberfiel ihn eine Art Halbschlummer, die Muedigkeit war zu gross. Ein Haushahn kraehte sein Kickeriki in die frische Morgendaemmerung und weckte den Franziskaner zur rauhen Wirklichkeit. Und bald darauf ward es lebendig im Hause. Eine Thuer wurde geoeffnet, Menschen traten in den Hof, und in naechster Naehe des Schweinestalles rief eine Stimme, bei deren Ton der Moench erzitterte: "Also Jackel, fang den 'Franziskaner' 'raus und hau' ihm gleich mit der Hack' auf den Schaedel!" Frater Anselm fuehlte sein Herz stille stehen, von Todesangst erfasst murmelte er ein Stossgebet zum Himmel und empfahl seine Seele der goettlichen Barmherzigk
PREV.   NEXT  
|<   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141  
142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   >>   >|  



Top keywords:

Moench

 

Franziskaner

 

Kuttenstrick

 

Frater

 

suchen

 

Todesangst

 

dieser

 

Strick

 

Anselm

 

seiner


Schweinestall
 

Stoessen

 

Untersuchungen

 
energischen
 
Fausthieben
 
naeheren
 

Zusammengekauert

 
fuerchterlichen
 

ueberfiel

 

hockte


Gastes

 

goettlichen

 

einquartierten

 

Borstentraeger

 

Rettung

 

gerade

 

dienlich

 

Barmherzigk

 

vielleicht

 

erkennen


unschwer
 
befindet
 
missliche
 

Unterkunft

 

werden

 

Ferkel

 

bekundete

 

zudringliche

 
beruhigten
 
Maehlich

Moerder

 

Neugierde

 
kraehte
 

erfasst

 
murmelte
 

erzitterte

 
Stimme
 

naechster

 

traten

 
Schweinestalles