ermieden
werden.
Der Kaiser lehnte diesen Vertragsentwurf ab.
Wolf Dietrich beschloss daher, den Wert seiner Freundschaft dem Kaiser
begreiflich zu machen. Schon frueher einmal hatte der Erzbischof sich mit
dem Pfalzgrafen von Neuburg liiert, um auf einem Reichstage eine Reform
des kaiserlichen Kriegswesens zu betreiben, auch war Wolf Dietrich auf
dem gleichen Reichstage rhetorisch als eifriger Vorkaempfer des
Katholizismus aufgetreten. Der verlorene Kardinalshut wie die Weigerung
des Kaisers in der Salzfrage veranlassten den Fuersten eine Schwenkung zu
vollziehen, Wolf Dietrich stellte sich auf den Standpunkt der
protestantischen Bewegungspartei und wies seine Gesandten an, den
Frieden mit den Tuerken unbedingt zu befuerworten, obgleich die Lage der
Dinge in Ungarn den Krieg gebieterisch forderte.
Auf dem Reichstage zu Regensburg prasselten die Meinungen aufeinander,
die salzburgischen Gesandten traten instruktionsgemaess den kaiserlichen
Wuenschen sogleich entgegen, sie verzoegerten die Beratungen unter
Hinweis auf Mangel an speziellen Instruktionen und hielten mit den
gleichfalls dissentierenden Pfaelzern.
Als aber die Mehrheit fuer die Bewilligung einer Geldhilfe nach
Roemermonaten[16] entschied, erklaerten Wolf Dietrichs Delegierte: Da die
Hilfe freiwillig sei, so koenne niemand ueber sein Vermoegen hinaus zu
Leistungen angehalten werden; der Mehrheitsbeschluss sei also fuer
Salzburg nicht verbindlich; wenn aber der Kaiser, der achtzig
Roemermonate gefordert, keine Kreissteuern mehr fordern werde und sich
verpflichte, diese Tuerkensteuer erst nach Ablauf der frueher bewilligten
zu verlangen, und wenn ausserdem auch die Reichsritter, die Hansa und die
auslaendischen Staaten zu Leistungen herangezogen wuerden, so erklaere sich
Salzburgs Herr und Erzbischof allerdings zur Zahlung von acht
Roemermonaten bereit.
Der ganze Reichstag staunte ob der Entschiedenheit der salzburgischen
Erklaerung, ueber die Weigerung, sich einem Mehrheitsbeschlusse zu fuegen,
ueber die Ignorierung der Verbindlichkeit eines solchen Beschlusses
seitens eines einzelnen Staates. Das Aufsehen musste um so groesser werden,
als Salzburg ein katholischer Reichsstand war, der gegen Kaiser und
Reichsverfassung opponierte. Salzburg erschuetterte die Grundlage des
Reichs.
Graf Lamberg, welcher unter den Delegierten sich befand, erkannte die
Verstimmung gegen seinen Herrn nur zu gut, konnte aber an solcher
Wirkung der salzburgischen Forderu
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