FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136  
137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   >>   >|  
schleppte sich schwerbepackt weiter gegen Salzburg. Unweit des Wirtshauses am Fusse des Geissberges aber ward die Muedigkeit zu gross, der Bruder zitterte am ganzen Leibe, kalter Schweiss trat ihm auf die Stirne trotz der uebermaessigen Hitze, stoehnend musste der Frater am Strassenrain sich setzen, es ging nicht mehr weiter. Das Spanferkel quieckste schrecklich und versuchte im Sack die Flucht. Angelockt von solchem Laerm erschien der Wirt der nahen Schenke vor der Schwelle und hielt Auslug. Kaum hatte der behaebige Zapfler den blassen, mueden Moench erblickt, da schritt er auf ihn auch schon zu, um helfend beizuspringen. "Was fehlt Euch, Bruder? Ihr sehet bass uebel aus!" Der Frater stoehnte, mit Muehe brachte er heraus, dass ihm eine unerklaerliche Krankheit angeflogen sein muesse. "Reichet mir barmherzig einen Schluck Weines, Gott wird Euch die Gutthat lohnen!" "Sollt Ihr haben! Kommt nur mit in die Stube! Lasst mich die Saecke tragen! Ihr habet wohl eine Spansau mit?" Der Klosterbruder nickte und bat, es moege der Wirt das Ferkel im Stall einstweilen einstellen und fuettern bis zur Abholung. "Gern soll das geschehen!" sprach der moenchefreundliche Wirt und trug den Sack mit dem Ferkel zum Stall. Auf Geheiss des Zapflers holte eine Dirn den andern grossen Sack, und so von der Traglast befreit, vermochte der Frater allein und ohne Hilfe die Gaststube zu erreichen, wo ihm ein Humpen Weines gereicht wurde. Ein Stuendlein Ruhe und der kraeftigende Wein halfen dem armen Bruder wieder auf die Beine, sodass er nach Erstattung herzlichen Dankes den Terminierungssack wieder auf die Schulter zu nehmen und gen Salzburg zu wandern vermochte. Das eingestellte Ferkel will er auf neuer Terminierung gelegentlich wieder holen. In der Hitze war es ein schlimmes Wandern; schon nach einer Stunde fuehlte sich der Klosterbruder abermals matt zum Sterben, und in der Meinung, es gehe zu Ende, setzte er sich an den Strassenrain und machte Reu' und Leid, die Sterbgebete fluesternd. Ein Baeuerlein kam des Weges mit einem Fuhrwerk und sprach den armen Bettelmoench mitleidig an, der todesbleich, ein mit dem Tode ringender Mensch, bat, es moege der Bauer ihn um Gottes Lohn ins Franziskanerkloster nach Salzburg bringen. Den Sack mit den Naturalien hatte der Bauer flink aufgeladen, schwieriger ward es mit dem Bruder, der die Gewalt ueber seine Gliedmassen bereits verloren hatte. So blieb dem barmherzigen Bauer nichts anderes
PREV.   NEXT  
|<   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136  
137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   >>   >|  



Top keywords:

Bruder

 

Salzburg

 
wieder
 

Frater

 
Ferkel
 

Weines

 
Klosterbruder
 
weiter
 

Strassenrain

 

vermochte


sprach
 
eingestellte
 

sodass

 

Schulter

 

Dankes

 
Terminierungssack
 

herzlichen

 

nehmen

 
Erstattung
 

wandern


grossen

 

Traglast

 
befreit
 

allein

 

andern

 

Geheiss

 

Zapflers

 
Stuendlein
 
kraeftigende
 

gereicht


Gaststube

 

erreichen

 

Humpen

 
halfen
 
abermals
 

Franziskanerkloster

 

bringen

 
Naturalien
 

Gottes

 

todesbleich


mitleidig

 
ringender
 

Mensch

 
aufgeladen
 

barmherzigen

 
nichts
 

anderes

 

verloren

 

bereits

 

Gewalt