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so
sitzt der Fuchs im Eisen. Will der Bayer heraus, muss er sich bestreben,
sein Absatzgebiet fuer das uebernommene Salz zu vergroessern"
"Bewunderungswuerdig klug ersonnen! Ich hatte im Plan, mit einer
Steigerung vorzugehen und Bayern gar nicht zu befragen; dein Plan ist
feiner, die Moeglichkeit besteht, dass des Herzogs Raete die Gefahren im
neuen Vertrag uebersehen. Wenn nicht, dann muss ich freilich nach meinem
alten Plan vorgehen und darf nicht weiter fragen, ob es dem Bayern ist
genehm."
Sodann ging Wolf Dietrich auf die Kardinalats-Angelegenheit ueber und
erzaehlte von den geheimen Briefen, die aus Rom eingetroffen seien.
Salome interessierte sich hierfuer ersichtlich mehr, weshalb der Fuerst
sofort vorsichtiger ward. Immerhin gab er der Freundin bekannt, dass der
Papst Klemens die Guete hatte, den Salzburger Erzbischof einen "seltsam
geschwinden Kopf" zu nennen.
Salome warf ein: "Das ist doch weiter nichts Schlechtes?"
"Es wird darauf ankommen, wie der Papst dies meint; der
freundnachbarliche Bayer wird schon dergleichen erzaehlt haben, auf dass
der Papst den vermeldten Ausdruck gebrauchte. Klemens soll mich auch als
ein "periculosum ingenium" betrachten--"
"Was heisst das?" fragte Salome.
"Man kann es verdeutschen mit 'gefaehrlicher Kopf'!"
"Auch diese Benennung will wir nicht schlimm erscheinen, sofern der neue
Papst nicht schlimme Absichten heget."
"Das eben ist mir nicht bekannt. So viel glaube ich aber aus den
Vorgaengen schliessen zu sollen, dass man zu Rom mir nicht mehr wie ehedem
wohlgesinnt ist; es weht ein ander Wind und der Bayer hat volle Backen."
"Lasst sie blasen, gnaediger Herr! Dankbar ist Rom nie gewesen. Besser ein
klar Erkennen und Vorsicht, denn ein Fortglimmen truegerischer
Hoffnungen. Der Fuerst von Salzburg bleibt was er ist, auch ohne roten
Hut!"
Wolf Dietrich fuhr zusammen vor Ueberraschung, dass Salome so schnell auch
hier den Kern der Sache erfasste.
"Hab' ich recht geraten?" fragte die kluge Frau.
"Ja, Geliebte! Dein feiner Kopf hat richtig geraten, zerschellt ist
meine Hoffnung, ich kann damit nicht laenger hinterm Berge halten. Der
Erzbischof Wolf Dieter wird--nicht Kardinal!"
"Das wird der Uebel groesstes noch nicht sein. Schlimmer waer' ein Streit
mit Bayern und dem Kaiser!"
Trotzig rief der hochfahrende Fuerst: "Kommt dazu es jemals, stell' ich
meinen Mann und werd' das Schwert zu fuehren wissen. Doch nun genug der
leidigen Politik, es giebt sch
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