ltiner schickt mir neue Botschaft,
will etzlich Faehnlein mir gewaehren, so ich dem leidig Streit ein Ende
mache und die Propstei dem Bayer nehme."
Erschreckt fiel Salome ein: "Thut das nicht, gnaediger Herr, um aller
Heiligen Willen nicht! Es wuerd' zum Unglueck nur fuer uns!"
"Was hast du zu befuerchten? Geruestet hab' ich in aller Stille,
befestigt die Grenzen gegen Bayern, das Mass ist voll und unertraeglich
geworden der Streit. Habe ich Berchtesgaden, die Propstei sehnt seit
langem sich nach Inkorporierung mit dem Erzstift, ist aus der
Salzstreit, und der Herzog mag um Gnade bitten!"
"O, gnaediger Herr! Verbannet solch' gefaehrlichen Gedanken! Nimmer wird
der Herzog solchen Streich hinnehmen, wird anruecken mit grosser Macht und
raechen solche That!"
"Pah! So schnell wird Kriegsvolk er nicht auf die Fuesse bringen! Ich habe
gut an tausend Mann bereit zum Einmarsch in die Propstei, gehuldigt kann
sein, ehe der Herzog nur ein Ross von Muenchen in Bewegung setzt!"
"Grosser Gott! Verbannt den unglueckseligen Gedanken aus Eurer Brust! Zu
klein ist Salzburgs Macht, weit reicht des Herzogs Arm, Tilly ist sein
Feldherr und stark sein Kriegsvolk!"
"Was schert mich der gruenseidne Marschall! Hab' ich die Propstei als
Faustpfand, kann dekretieren ich den Frieden, und die Union steht mir
bei!"
"Traut dieser nicht, Herr und Gebieter! Sie will im Trueben fischen,
Salzburgs Erzstift auf ihre Seite bringen und pochen dann darauf, dass
abfaellt das Stift von Rom!"
Wolf Dietrich stutzte, hielt an den Schritt, blickte Salome ins Auge,
und sprach: "Davon kann nie die Rede sein, den Glauben werde niemals ich
wechseln!"
"Nur darauf zielt das Streben der Union, glaubt mir, mein gnaediger
Herr!"
"Was weiss ein Weib von solchen Dingen! Die Hilfe nehm' ich, zahle die
Faehnlein, und basta! Der Union sonstige Aspirationen kuemmern mich
nichts!"
"Verzeiht ein Wort: Denkt an Rom! Widersacher hat das Erzstift genug,
verdaechtigt ist geschwind und rasch kann faellen Rom ein Urteil...."
"Ich frag' auch um Rom nicht viel! Hat Rom mir je im Streit geholfen?
Steht der Nuntius nicht allzeit bei dem frumben Max? Sollen aus Muenchen
machen ein neues Rom und die Haeuser pfropfen mit Jesuiten, ich will's
nicht hindern! Doch hier auf stiftischem Boden gebeut ich, und mein Land
wird nimmer bayerisch!"
"O, sprecht mit Lamberg erst, mein gnaediger Herr! Auch Lodron kennt die
vielverschlungenen Pfade Muenchens! Hoert diese Herren,
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