ner Energie eingegriffen. Ein Offizier mit
zahlreicher Mannschaft rueckte im Eilmarsch vor das Franziskaner-Kloster
und ueberbrachte den Befehl des Erzbischofes, wonach binnen einer Stunde
alle Bewohner des Klosters, eingeschlossen den an der Pest verstorbenen
Frater, das Haus verlassen und zu Schiff auf der Salzach wegfahren
muessen.
Wohl protestierte der Guardian, die Moenche baten, den Frater doch vorher
beerdigen zu duerfen; allein der Offizier beharrte auf dem ihm gewordenen
Befehl, und als die Moenche keinerlei Miene zum Abruecken machten,
erklaerte der Offizier, nun Gewalt zu brauchen. Die Helebardiere, auch
Musketiere darunter, drangen in die Klosterraeume, es ward bitterer
Ernst. Wie die Moenche standen, mussten sie abziehen, nichts durfte
mitgenommen werden von den kleinen, bescheidenen Habseligkeiten, nur den
Toten mussten die Fraters auf der Bahre wegtragen.
Von den Kriegsknechten eskortiert, wurden die Franziskaner im Eilmarsch
zur Salzach getrieben, wo auf fuerstlichen Befehl ein Salzschiff zur
Fahrt bereit stand. Leer blieb das Kloster, dessen Pforte verschlossen
worden war.
Der Transport erregte Erbitterung bei den moenchefreundlichen Buergern,
doch hielt die Angst vor der Pest und Ansteckungsgefahr die Leute ab,
sich einzumengen.
Die Franziskaner jammerten, als sie gezwungen wurden, die Plaette zu
besteigen, laut und beweglich, aber es nuetzte nichts.
Die Schiffsknechte, wenig davon erbaut, einen an der Pest Verstorbenen
an Bord zu haben, zogen das Laendseil ein, und stiessen ab. Von den Wellen
erfasst, drehte sich das breite Schiff und glitt dann, gut gesteuert,
schnell hinab. Die Moenche beteten laut....
Scharf griff der Fuerst weiter ein. Schergen fahndeten nach dem Bauer,
der den toten Bettelmoench in die Stadt verbracht, und lieferten ihn in
ein Haus in der Riedenburg ein, das sofort als Pesthaus isoliert worden
war. Bis das aber geschehen konnte, war der Bauer doch schon mit
verschiedenen Leuten in Beruehrung gekommen.
Nach wenigen Tagen gab es Pestfaelle in der Stadt, Angst und Aufregung
wuchsen. Aerzte und deren Gehilfen, von Soldaten begleitet, hielten
strenge Ordnung, Erkrankte sowie alle Inwohner eines Hauses, wo sich ein
Pestkranker befand, wurden zwangsweise aus der Stadt in das Pesthaus in
der Riedenburg geschafft, ruecksichtslos, unerbittlich wurde dieser
Befehl vollzogen, ohne Ansehung der Personen.
Still ward es in Salzburg und heiss ueber alle Massen. Unbarmherzig bran
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