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Blick aus den suessen blauen Augen voll auf den Monarchen, "wollen Euer Kaiserliche Majestaet in Gnaden mir verstatten, mein Anliegen vorbringen zu duerfen." Rudolf verstand und winkte dem Kaemmerer, sich zu entfernen. Dann sprach der Kaiser: "Ihr seid verheiratet? Mit wem?" Salome erbebte, der gefuerchtete Augenblick ist gekommen, das schreckliche Wort muss gesprochen werden, so hart dies auch ist. Nach Atem und Ruhe ringend, stammelte Salome: "Gnaedigster Herr und Kaiser! Mein Bund entbehrt--des kirchlichen Segens!" "Wie? Und dennoch seid Ihr Mutter!" rief Rudolf und wich einen Schritt zurueck. "Ja! Schwer litt ich unter solchem Druck unseliger Verhaeltnisse!" "Ohne kirchlichen Segen! Verdammnis ist das Los! Wie muesst Ihr zittern vor jeder oesterlichen Beichte!--Wer ist der Mann, der sich nicht scheut, den Geboten der heiligen Kirche Trotz zu bieten?" Demuetig neigte Salome das zierliche Haupt und leise erwiderte sie: "Unterthanin bin ich und Gemahlin meines gnaedigen Herrn und Fuersten von Salzburg." "Des Erzbischofs Wolf Dietrich?" rief ueberrascht und betroffen der Kaiser aus. Salome nickte und richtete beklommen den angstvollen Blick auf den Monarchen, der ersichtlich gegen unangenehme Empfindungen kaempfte und in seiner krankhaften Erregbarkeit die Hand wie zur Abwehr hob. "Gnade, Majestaet! Gnade fuer ein armes, schwaches Weib, die treue Dienerin ihres geliebten Herrn!" flehte Salome. Herb klangen des Kaisers Worte: "Gnade? Ein Leben voll Suende und Trotz, verachtend alle Gebote, gelebt im ueberschaeumend Uebermut der unbesonnenen Jugend, und hinterdrein, so Erkenntnis frevelhaften Thuns gekommen, das Flehen um Gnade und Barmherzigkeit! Unerbittlich sind die Satzungen der heiligen Kirche!--" "Doch Christus und das heilige Evangelium lehrt uns die Liebe und verspricht Vergebung jedem Suender, so er reumuetig Einkehr haelt!" Unwillig und erregt rief Rudolf: "Weiss der Erzbischof nichts von Coelibat, nichts von tugendsamer Enthaltsamkeit? Er muss das wissen, dafuer ist er Bischof, steht an des Klerus hoechster Spitze! Erwaehlet vom Kapitel, vom Papst bestaetigt wie vom Kaiser ist der Kirchenfuerst, muss ein leuchtend Beispiel sein der Enthaltsamkeit und Tugend! Von alledem keine Spur beim Salzburger! Fuerchtet er nicht Gottes Zorn, den Bannstrahl Roms, die Strafe schon auf Erden hienieden?" Salome raffte sich auf, eine edle Begeisterung erfuellte ihr Herz, in bewegten Worten sprach die
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