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herweise die Kommissionsherren sie falsch auffassen koennten, gewissermassen als Mittel zur Abschreckung, andernteils aber ein Bote von den Rebellen aufgefangen werden koennte, was dem Pfleger wie dem Boten das Leben kosten kann. Je mehr der treue Beamte nachdachte, desto mehr reifte der Entschluss, das Wagnis selbst zu vollbringen, zur Kommission, die mutmasslich in Tagesrittnaehe sein duerfte, zu eilen und den Rat Riz zu warnen. Vogel nahm schnell einen Schluck Weines und liess den Braunen satteln. Von einer Amtshandlung nach altem Brauch kann keine Rede mehr sein, die Bauern hoeren ja nicht mehr auf die Behoerde, jegliche Autoritaet ist vernichtet, die Rebellion herrscht im Pinzgau. In der Meinung, die Herren der schwer bedrohten Kommission in Mittersill zu treffen, ritt Vogel am Abend das Salzachthal aufwaerts und erreichte diesen Ort zur Nachtzeit. Die gesuchten Herren waren nicht in Mittersill. Am scheuen, misstrauischen Verhalten konnte der greise Beamte erkennen, dass der Geist des Aufruhrs auch hier schon um sich gegriffen hat. Vogel uebernachtete im Schloss zu Mittersill und ritt am naechsten Vormittag wieder nach Kaprun, in dessen Burg er zu seiner groessten Ueberraschung fuerstliche Landsknechte unter dem Befehl eines Leutnants Kaiser vorfand. Kaum aus dem Sattel gestiegen, kuendigte der herbeigeholte Offizier dem Pfleger die Verhaftung an, und Vogel ward im altgewohnten Gemach gefangen gesetzt. Aus dem Munde des Offiziers erhielt Vogel die Mitteilung, dass die Kommission vom Aufruhr der Pinzgauer Bauern rechtzeitig Kenntnis bekommen und Hilfe vom Fuersten verlangt habe. An 150 Mann Landsknechte und bewehrte Buerger seien unter Fuehrung des Obersten Walter zu Waltersweil in Eilmaerschen ueber Werfen in den Pinzgau gerueckt. Der Leutnant habe in Bruck den Befehl zur Sistierung des Zeller Pflegers erhalten und unterwegs von dessen Aufenthalt im Schloss Kaprun erfahren. Weitere Auskunft wusste der Offizier nicht zu geben, auch nicht zu sagen, weshalb die Verhaftung erfolgt sei und wie lange die Haft dauern werde. Sorge wegen seines Schicksals empfand der Pfleger nicht, aber der Gedanke an die Bauern und ihr Geschick unter den Haenden der Soldateska erfuellte ihn mit Angst. In Zell am See, dem stillen Ort, sollte sich das Drama der Bauernrebellion und des Einschreitens bewaffneter Macht abspielen. Obrist Waltersweil hatte vom erbitterten Fuersten den Befehl zur ruecksichtslosen Niederwerfung der
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