drei Tagen erfolgte die zwangsweise
Ueberfuehrung Vogels durch den Profossen und zwei Schuetzen in die Festung
Hohensalzburg.
Die weiteren Erlebnisse des Pflegers Vogel schildert dieser selbst in
einem teilweise erhalten gebliebenen Tagebuche[10] folgendermassen:
"Mittwoch, Donnerstag und Freitag, 28. 29. 30. Juni, auch Samstag 1.
Juli ist besonderes nichts vorgekommen.
Am Sonntag nach Petri und Pauli den 2. Juli sind die ins Gebuerg
Verordnete sammt den Gefangenen zu Morgens um 9 Uhr auf dem Schlosse
ankommen.
Am Donnerstag den 13. Juli bin ich und die andern Gefangenen examinirt
worden und ich bin des Abends da ich vorher 16 Tage im Caplan-Zimmer
zu brachte, das bei Tag nicht versperrt gewesen, ins Hausperger-Zimmer
geschafft worden. Gott schicke es bald zur Erledigung.
Ist an dato 16. Juli der 25. Tag, dass ich von zu hause fort bin,
darunter im Schlosse gefangen 19 Tage, habe ausser des letzten alle
Tage 1 Viertel Wein gehabt, thuet 18 Viertel. Montag 17. Juli leider 1
Viertel, 18. detto mehr 1 Viertel, 19. keinen Wein, 20. 1 Mass Wein,
21. 1 Halbe, 22. Juli 1 Mass Wein, 23. detto 1 Mass Wein, ist die
Flaschen nicht viel mehr als halbvoll Wein gewest. Donnerstag 27. Juli
1 Mass Wein, diesen Tag ist auf Befehl Ihrer hochfuerstl. Gnaden durch
die Herren Commissarii mir anzeigt worden, dass Ihr hochfuerstl. Gnaden
genuegsamen Bericht habe, dass ich nicht allein der Unterthanen
Vorhaben durch den Guthundt erinnert worden, sondern den Unterthanen
zum Suppliciren selbst gerathen: Sie muessten nur mehr Gerichte an sich
ziehen, sonst wuerde es kein Ansehen haben. Ihre hochfuerstl. Gnaden
haetten Ursach auf voriges Verlaeugnen der Schaerfe nach zu verfahren.
Und dann Gott behuethe einen jeden frommen Menschen. Se. Gnaden wollen
aber meines Alters verschonen, solle demnach, wie es sich Alles
verloffen und was mir dieser Sachen halber bewusst sei, selbst
beschreiben und die Wahrheit anzeigen, solches den Herrn Commissaeren
zustellen, sei die Gnade noch unverschlossen, wo nicht, so wollen mich
Ihr hochfuerstl. Gnaden mein Leben lang auf dem Schloss sitzen lassen
und meinen Kindern Gerhaben[11] verordnen. Ich solle gegen die
Unterthanen vermeldet haben, sie sollen nicht sagen, dass ich Ihnen
gerathen, da ich nichts gestehen wuerde. Also ist Ihrer hochfuerstl.
Gnaden Bericht.
Freitag den 28. Juli keinen Wein. Samstag 29. Juli 1 Mass Wein, Sonntag
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