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ng uebergab. Noch am selben Tage dekretierte der Fuerst die Strafe: Auspeitschung mit Ruten und ewige Landesverweisung, die sogleich am zeternden Jungen und trotz aller Bitten der inzwischen dazugekommenen Eltern vollzogen wurde. Dieses Ereignis sollte insofern weitere Folgen haben, als Wolf Dietrich nun gegen jegliches Laster ueberhaupt mit grosser Schaerfe vorging. Mord und Totschlag gab es viel, und mit der Sittlichkeit war es allerorten uebel bestellt. Ein Mandat forderte zur Umkehr und Besserung auf und drohte mit dem Malefizrichter. Ein kaum dem Knabenalter entwachsener Bursch Jakob Staudner[14] wurde von revierenden Schergen ertappt, als er ein kleines Maedchen Namens Susanna Pauser seinen Geluesten gefuegig machen wollte, und in den Turm geschleppt. Auf erstattete Anzeige befahl der im hoechsten Masse erzuernte Fuerst, es solle sogleich Gericht ueber den Missethaeter gehalten und die Todesstrafe ausgesprochen werden. Die Richter hatten somit das Urteil bereits vorgeschrieben; das Verhoer liess aber doch die Moeglichkeit offen, dass der Verhaftete die Unthat nicht begangen habe. Auch konnte eine "Beschaedigung" (Verletzung) des Maedchens nicht konstatiert werden. Als von solchem Sachverhalt der Fuerst verstaendigt ward, lautete die Antwort: Es solle gleichwohl durch den Freimann ein Exempel statuiert werden. Das Urteil lautete daher auf Hinrichtung durch das Schwert. Im Hof des Gerichtshauses waren alle Vorbereitungen getroffen. Der dem Tode geweihte Bursch wurde zum Schaffot geleitet, der Stab ueber ihm gebrochen; der Franziskaner-Pater, welcher dem Delinquenten den letzten Trost der Religion gereicht, betete die Sterbgebete, und der Scharfrichter riss dem Burschen das Wams vom Leibe. Brust und Hals waren nun unbedeckt, der wimmernde Delinquent harrte des Todesstreiches. Da kamen ploetzlich zwei Franziskaner in grosser Hast und Aufregung in den Hof gelaufen und riefen, es solle der Malefizrichter innehalten, der gnaedige Fuerst habe Pardon gegeben. Thatsaechlich hatte sich Wolf Dietrich von der beweglichen Fuerbitte der Franziskaner, denen er ein Kloster erbaut hatte, zu einem Gnadenakt bewegen lassen, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Franziskaner den Burschen weiterhin in ihre Obhut nehmen muessten. Als dies gelobt worden, gab Wolf Dietrich den Delinquenten frei, und die Franziskaner kamen im letzten Augenblick, ein Menschenleben zu retten. Fuerder aber blieb der Fuerst in allen Mord- und
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