FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107  
108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   >>   >|  
ie eigenen Unterthanen Not litten, ein anderer Senator beklagte mit leidenschaftlich erregten Worten die schwere Schaedigung des Handels durch die ruecksichtslos eingetriebenen Steuern und donnerte gegen den Langmut der Salzburger, die sich vom verschwenderischen Landesherrn voellig auspressen liessen. Vergeblich wehrte der Buergermeister solchen scharfen Worten durch die Glocke, die Redner liessen sich nicht beirren, auch nicht, als Ludwig Alt durch Zwischenbemerkungen auf die Gefahr aufmerksam machte, die entstaende, wenn der Fuerst von solchen boesen Worten Kenntnis erlange. Buerger, die nicht stimmberechtigt in der Landschaft waren, machten ihrem Unwillen Luft, dass der Ausschuss stets Ja und Amen zu den unertraeglichen Steuermandaten sage und sogar mehr bewillige, als der Fuerst gefordert, wie das bei der Tuerkensteuer der Fall gewesen sei. Bei einem so ueberaus klugen, scharfsehenden Herrn muesse die Ueberzeugung kommen, dass die Buergerschaft noch mehr geschroepft werden koenne, und es werde nicht lange mehr dauern, so habe man eine neue Bescherung auf dem Hals: die Landsknechtsteuer. Schwitzend vor Angst rief der Buergermeister dem Redner ein "Haltet ein!" zu, doch unentwegt polterte dieser weiter und fuehrte aus, dass es hoechste Zeit sei, dem Fuersten klar zu machen: Weiter gehe es nicht mehr! Wolle der Erzbischof das Landsknechtgesindel nobel verpflegen, so solle er das aus eigenem Saeckel bestreiten. Stundenlang waehrte die scharfe Debatte, bis sich die Redewut erschoepfte und der Buergermeister die Sitzung schliessen konnte, die nach der praktischen Seite hin nicht das geringste Ergebnis aufwies. Ludwig Alt ueberlegte in seiner Amtsstube lange, was zu beginnen sei, um Wolf Dietrich zum Eingreifen zu bewegen. Die Entsendung einer staedtischen Deputation erschien aus dem Grunde sehr bedenklich, weil der Fuerst moeglicherweise von den abfaelligen Reden Kenntnis haben oder aus unvorsichtigen Bemerkungen mutmassen koennte, dass scharfe Kritik im Stadthause geuebt worden sei. Ludwig Alt hatte seine eigene Unvorsichtigkeit beim damaligen Bankett nicht vergessen und sich hinterdrein selbst die bittersten Vorwuerfe ueber die seinerzeitige Schwatzhaftigkeit gemacht, wenngleich es an sich wahrscheinlich gewesen war, dass der in Steuerangelegenheiten so ueberaus findige Landesherr auch auf die Weinbelastung gekommen waere. Nach den gefaehrlich scharfen Reden einzelner Ratsherren dem Fuersten persoenlich die Bitte um
PREV.   NEXT  
|<   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107  
108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   >>   >|  



Top keywords:

Buergermeister

 

Ludwig

 

Fuerst

 

Worten

 

Redner

 

solchen

 
Kenntnis
 

scharfen

 

liessen

 

Fuersten


gewesen
 

ueberaus

 

scharfe

 

ueberlegte

 

aufwies

 

seiner

 

beginnen

 

Eingreifen

 
bewegen
 

Dietrich


Ergebnis

 
Amtsstube
 

praktischen

 

eigenem

 

Saeckel

 
bestreiten
 

verpflegen

 
Weiter
 

Erzbischof

 

Landsknechtgesindel


Stundenlang

 

waehrte

 

konnte

 

Entsendung

 

schliessen

 

Sitzung

 

Debatte

 
Redewut
 

erschoepfte

 

geringste


gemacht
 
Schwatzhaftigkeit
 

wenngleich

 
wahrscheinlich
 
seinerzeitige
 
hinterdrein
 

vergessen

 

selbst

 

bittersten

 

Vorwuerfe