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erer Gebirgler, Namens Rieder, trat vor, nahm den Hut ab und erwiderte: "Mit Vergunst, Pfleger, wohl wohl! Aber Eil' thut not!" "Wirst es wohl erwarten koennen, Rieder!" gab Vogel zur Antwort und stieg flinker, als man es dem alten Manne zutrauen mochte, vom Pferde. Ein Knecht vom Schlosse kam hinzu und fuehrte den Braunen in den Stall. Die Bauern wagten in Gegenwart des Pflegers nicht zu laermen, aber ihre Ungeduld und Erregung gab sich in einem Murmeln kund, das Vogel ganz richtig in Verbindung mit den aufregenden Nachrichten von dem scharfen Vorgehen der fuerstlichen Steuerkommission im Lande brachte. Die in ihrer ganzen Existenz schwer bedrohten, aufgeruettelte Leute in Angst und schwerer Sorge nun hinzuhalten, brachte der joviale alte Beamte nicht ueber das Herz, lieber verzichtet er auf den staerkenden Trunk und nimmt das Anliegen der Bauern vor. Zu dem Raedelsfuehrer gewendet, sprach der Pfleger: "Nun, Rieder, red'! Ich will Euch gleich hier im Burghof hoeren!" Die Bauern umringten den Beamten wie ihren Sprecher, Kopf an Kopf standen sie dicht im Kreise. Rieder begann sogleich: "Mit Verlaub! Es ist ein Teufel wie der ander, der Riz wie der Lueger, bei uns herinnen ist's der Riz, der die Bauern schindet und alles aufhocht (d.h. die Abgaben erhoeht). So viel wert ist kein Gehoeft und kein Grund, wir muessen verderben dabei, selle neu eingeschatzte Steuer koennen wir nicht erschwingen!" "So ist es!" riefen die erregten Bauern. Und Rieder sprach in grosser Beweglichkeit weiter: "Wir muessen supplizieren! Wir begehren einen Brief (eine Verbriefung der alten Rechte) ehnder (bevor) der Riz kommt und der Pfleger muss nun helfen, sonst ist's g'fehlt!" Tiefernst blickte Vogel, der die Gefahr der Bewegung im Bergvolk genau erkannte, und langsam sprach er: "Wegen dem Supplizieren kann ich Euch nichts sagen. Schon zu Zell sind die Buergermeister von den Landgemeinden bei mir gewesen und haben gleichfalls um Verbriefung gebeten. Das ist ja ganz in der Ordnung: Wer ein Anliegen hat, soll mit dem Pfleger reden. Ich kann aber, es thut mir selber leid, nichts in der Sache thun." Rieder unterbrach den Beamten: "Dann ist's g'fehlt! Wir supplizieren zum Fuersten!" Vogel erwiderte in seiner bedaechtigen Art: "Uebereilt nichts! Der Herr Riz wird demnaechst schon wegen der Urbarsbeschreibung gegen Mittersill, und wenn er daselbst gerichtet, alsdann in das Gericht Zell kommen. Vielleicht wird es doch nicht so schlimm, a
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