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cht; die Knechte senkten ihre Spiesse, so dass die Gasse ein eisenstarrender Engpass wurde, aus dem es kein Entrinnen mehr giebt und der den sicheren Tod bringen muss. "Hierher mit dem 'armen Mann'!" befahl der Profoss, der nun den Delinquenten mit drei Schwertstreichen auf die Schulter im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes zum Todeslaufe weihte und dann der Soldateska verkuendete, dass der Knecht, welcher den Verurteilten ausbrechen liesse, gleichfalls ins Eisen laufen muesse. Zum Todgeweihten gewendet, rief der Profoss: "Nun auf! Lauf flink und fest ins Eisen, dann bist schneller erloeset! Marsch!" Ein Zoegern, ein letzter Blick voll Todesangst auf die starrenden Spiesse, ein Stoss von der Faust des unerbittlichen Profossen, dann sprang der Aermste los und rannte in die spitzen Eisen, dass es aus der Brust rot aufging. Ein Schrei--ein Roecheln--der Sterbende liegt im Schnee, ein Halbdutzend Spiesse stecken in der blutenden, zuckenden Brust, bis das Leben entflohen ist. "Die Spiesse auf! Zum Gebet!" befahl der Weibel. Die Soldateska kniete nieder und betete fuer die Seele des Vermiedenen. Und schluchzend beteten die Zuschauer aus der Buergerschaft mit, von tiefstem Mitleid fuer den Gerichteten ergriffen. Wieder ertoente ein Kommando, in dessen Befolgung die Knechte dreimal Umzug um den Leichnam hielten und die Hakenschuetzen dreimal ihre Buechsen abschossen. Damit hatte das blutige Schauspiel ein Ende. VII. Streng ward der Winter, der fruehzeitig mit Kaelte begonnen hatte. Die Folgen des Misswachses vom letzten Jahr bekamen die Salzburger zu fuehlen, es trat Teuerung, Kornmangel ein, und die Armen ueberliefen die Ratsherren, bestuermten den Buergermeister, auf dass dieser Hilfe schaffe. Ludwig Alt hatte ein Herz fuer die Notleidenden, er gab willig aus eigenen Mitteln, beriet sich mit den Mitgliedern des engeren Rates, sprach wohl auch mit dem Stadtkastner, aber mit den geringen Mitteln aus der Stadtkasse konnte der Kalamitaet in keiner Weise begegnet werden. So musste von selbst der Gedanke entstehen, den Landesherrn um Hilfe anzugehen, Wolf Dietrich zu bitten, einzugreifen. In einer Ratssitzung ward dieser Gedanke ausgesprochen und sogleich mit epischer Breite debattiert, wobei an verschiedenen Massnahmen des Fuersten bitterboese Kritik geuebt wurde. Sagte ein Ratsherr offen, dass die Verabreichung der Ritterzehrung an fremde Landsknechte ein Frevel sei, indessen d
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