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ge wohl vernommen, darauf wir unser Faehnlein zuthun, und es in das Erdreich kehren und wollen es nimmer fliegen lassen, bis ueber solche Klage ein Urteil ergeht, auf das unser Regiment ehrlich sei. Wir bitten Euch alle insgemein, Ihr wollet im Rat unparteiisch sein, soweit eines jeden Verstand ausreicht. Wann das geschieht, wollen wir unser Faehnlein wieder lassen fliegen und bei Euch thun, wie ehrlichen Faehnrichen zusteht." In der Erwartung des bevorstehenden Schuldspruches fuehlte niemand den beissenden Frost, der Haar und Bart der Soldateska wie der Buerger weissbekrustete. "Es trete ein Knecht vor und in den Ring, zu faellen das Urteil!" rief der Feldwebel. Einer der Landsknechte trat wohl vor, erklaerte aber, des Urteils allein sich nicht gewachsen zu fuehlen, weshalb er bitte, ihm noch vierzig Knechte zur Beratung beizugeben. "Dem geschehe nach Brauch und Wunsch!" verkuendete der Weibel und bezeichnete vierzig Landsknechte, die aus dem Ring traten und abseit Besprechung untereinander pflogen. Das dauerte eine Weile, dann kehrte die Schar zurueck, worauf nochmals einundvierzig Mann zur Beratung abkommandiert wurden. Beide Abteilungen wurden nun gefragt, ob sie das Urteil fertig haetten. Auf ihr schallendes "Ja!" wandte sich der Weibel an den gesamten, wieder geschlossenen Ring und verkuendete den Beschluss der zweiundachtzig Mann, der auf "schuldig" lautete. "Ist das Regiment gewillet, sobemeldtes "Schuldig" zu bestaetigen?" fragte er mit droehnender Stimme die Soldateska, "so erhebe jeglicher Knecht, Mann und Faehnrich, die rechte Hand!" Vielhundertfach flogen die Haende auf, die Schar schien ernstlichen Willens, die Missethat zu ahnden, um dadurch bei Fuerst und Volk wieder zu einigem Ansehen zu gelangen. Der Weibel verkuendete: "Das Regiment hat gesprochen, der Uebelthaeter ist schuldig. Man fuehre ihn zum Beichtiger! Derweilen nehme das Wort ein Faehnrich nach Brauch!" Das geschah in der Weise, dass einer der Faehnriche sich bedankte fuer die Willigkeit, gut Regiment zuhalten. Hierauf hoben beide Faehnriche die Fahnen wieder auf und entrollten sie im frischen Morgenwind. Der Profoss uebernahm jetzt den Befehl zur Exekution des Schuldspruches und liess eine Gasse bilden, deren eine Oeffnung die Faehnriche mit nach innen gefaellter Fahne verschlossen. Unter Trommelwirbel wurde der Verurteilte, dem ein herbeigeholter Priester die Beichte abgenommen, an den oberen Eingang der Gasse gebra
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