will ich ihm die Strafe schenken,
wasmassen ich Salome behalte, und wenn der ganze Klerus dagegen geifert."
"So ist es unerschuetterlicher Wille?"
"Ja! Und--Dir will ich's anvertrauen--erst heute wieder bat meines
Herzens Koenigin, zu festigen den Lebensbund auf legitime Weise!"
"Nunquam!"
"Wie?"
"Niemals! Ich bitte Euer Hochfuerstliche Gnaden, diesen Schritt niemals
zu thun!"
"Perche?"
"Darf ich ehrlich, offen meiner Meinung Ausdruck geben?"
"Ich bitte dich darum, mein Freund!"
"Lebt mit Salome, gnaediger Herr, stellt die Dame an die Spitze Eures
Hofes, erhebt sie zur Fuerstin, wie Ihr wollt, nur weist den Gedanken an
eine kirchliche Trauung weit von Euch und immer!"
Stolz erwiderte Wolf Dietrich: "Ich bin der Fuerst und Herr des Landes!
Weit und maechtig sind meine Beziehungen zu Rom! Der Papst, von meinem
Ohm gebeten, wird Dispens wohl ad hoc erteilen! Gross ist die exceptio,
ich geb' es willig zu, die Welt hat solche Ausnahme noch nicht erlebt!
Bin ich aber nicht ein Fuerst, dem man eine Ausnahme und sei es die
groesste, kann gestatten?"
"Ein Fuerst zum Glueck und Wohl des Landes, ein Fuerst, um den Salzburg
man beneiden kann! Gleichwohl rat' ich Euch, ich fleh' Euch an:
Verzichtet auf das ehlich Band!"
"Du kennst sie nicht, die suesse, herrliche Salome! Mir schneidet ins Herz
ihr demuetig Bitten um Legitimitaet des Bundes! Der letzte Kurat in
weltverschlagener Einoed' hat ein Weib, und Rom ist darob nicht zu Grund
gegangen, die Welt steht noch und an der Spitze der Christenheit der
Papst--sollt' mir verwehrt sein, was dem Geringsten meiner Untergebenen
verstattet ist--?"
"Verstattet ist es Keinem, und Rom missbilligt jede Priesterehe! Waeren
nicht so tief gesunken die Sitten, verderbt die Zeiten, verwahrlost der
Priesterstand unserer Tage, es gaebe keine Coelibatsverletzung, wie sie
beklagenswert ist eingerissen auch in Salzburgs Klerus. Wenn Rom,
uneroertert bleiben die Motive, duldet solche offenbare Verletzung
kirchlicher und paepstlicher Gebote, so kommt solche Duldung niemals
gleich einer Genehmigung, man darf selbst von Toleranz nicht sprechen!
Aufgabe der Kirchenfuersten unserer Zeit ist Purifikation des
Priesterstandes, die restauratio religionis! Auch Euch, gnaedigster Herr,
obliegt solche Aufgabe! Wie wollt Ihr sie loesen, wenn eine Ehe wider
paepstliches Gebot Euch die Haende bindet, Euch notgedrungen in den
Verdacht des Luthertumes bringet?!"
"Bist du nicht paepstlicher
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