tadt, ueberall Aufregung und Schrecken erzeugend.
Im Keutschachhofe, der fuerstlichen Residenz, erfuhr man davon auch, und
den Thuerstehern schien die Kunde wichtig genug, sie den Kaemmerern zu
ueberbringen, auf dass der Landesherr verstaendigt werde.
Wolf Dietrich verbrachte aber den Winterabend in den wohlig erwaermten,
behaglichen Raeumen Salomens, wo er nicht von Aussendingen behelligt
werden will. Das Licht einer venetianischen Ampel bestrahlte mild das
reichgeschmueckte Gemach und liess Salomes Blondhaar in zauberhaftem
Goldton erscheinen. Bleich waren der Gesponsin Wangen, muede der Blick
der sonst so lebfrischen Augen; Salome schien kraenklich, die fruehere
Munterkeit, das schalkhafte Wesen, der spruehende Witz ist verflogen, die
nimmermueden Haende ruhen unthaetig im Schoss, die Perlenarbeit ist
unvollendet geblieben.
Dem scharfen Auge Wolf Dietrichs blieb diese Veraenderung nicht
verborgen, von Sorge erfuellt trat er naeher und fragte in liebreichen,
milden Worten, ob er den Medikus senden duerfe.
Den lieblichen Blondkopf schuettelnd erwidere Salome: "Nein, mein
gnaediger Fuerst und Herr! Ich danke Euch inniglich fuer sothane gnaedige
Fuersorge. Doch der Medikus ist hiezu nicht noetig!"
Der Ton machte den jungen Gebieter stutzig und wieder besah er das holde
Frauenbild an seiner Seite. "Salome, was ist dir?"
Da neigte Salome das Koepfchen und fluesterte ergluehend dem geliebten
Gebieter ein zart Geheimnis ins Ohr.
"Sonne meines Lebens, holdes, herrliches Weib! Wie soll ich dirs
danken!" rief Wolf Dietrich beseligt, sank ins Knie und ueberdeckte
Salomes zusammengefasste Haende mit heissen Kuessen. "Welches Glueck gewaehrt
mir mein suesses, holdes Weib!" Ein Schatten flog ueber Salomes Antlitz,
geisterhafte Blaesse machte die bleichen Wangen schier durchsichtig,
bebenden Tones sprach Salome: "Glueck? Meinem gnaedigen Herrn mag es frohe
Botschaft sein! Mir nagt die Sorge am Herzen!"
"Sorgen, du--?" rief Wolf Dietrich und erhob sich. "Ich dachte, fern
gehalten sei des Lebens jegliche Alltagssorge von dir, und sicher
betreuet dein Walten an meiner Seite! Was zu erwarten bringt wohl
Sorgen, die gleich sind im Palazzo wie in der Armut Huetten! Koeniginnen
und Bettlerinnen teilen eins mit dem andern gleich die Bestimmung des
Weibes!"
"Nicht das, geliebter Herr und Fuerst, erfuellt mein dankbar Frauenherz
mit banger Sorge--der Blick in der Zukunft Tage ist trueb, will sich
nicht klaeren--"
"Nicht
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