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fragen, wie es dir ergeht; hab' dich seit Monden nicht gesehen. Ist
nimmer allzufrueh, dass der Freund kommt fragen!"
"Hab' Dank, Puchner! Es muss ertragen werden! Komm' ich nur wieder auf
die Fuesse, mit dem Saldo raeum' ich auf!"
"Bist immer unversoehnlich noch, Freund Alt?"
Ein schrilles Lachen kam von des Kaufherrn hoehnisch aufgezogenen Lippen:
"Unversoehnlich? Ja! Niemals kann verzeihen ich den Schritt, der die
Ehr', mein Leben hat geschaendet und vergiftet! Rache will ich haben,
Rache, das ist meines Lebens einziges Ziel!"
"Bleib' ruhig, Freund! Und nehm's nicht gar zu schwer!"
"Ha! Du redest wie der Blinde von der Farb'! Waerst du in meiner Lage,
ich denk', Taubenblut floess' nicht in deinen Adern und dein alter Kopf
wuerd' sinnen auf Rache und Vergeltung!"
Puchner seufzte und schwieg.
"Nichts weiter davon! Kommen wird der Tag und getreulich will als
Kaufmann ich die Rechnung stellen! Genug!--Was ist in der Landschaft
wohl des Neuen verhandelt worden?"
"Heut war Sitzung, die stuermisch arg verlaufen. Die Stifter wie die
Gestrengen aus der Adelssippe, die wetterten nicht wenig, dass zahlen sie
sollen gleich dem Buergersmann."
"Das will ich gerne glauben! Was der Fuerst bis jetzt gethan, dies
Steuermandat ist das einzig', was der Gerechtigkeit entspricht!"
"Dem Erzbischof wird's Kampf genug noch kosten!"
"Warum soll der nicht auch den Ernst des Lebens spueren!"
"Er spuert das, glaub' ich, laengst; doch versteht er's wahrlich, nicht
uebergross werden zu lassen die Last der Sorgen.--Die Landschaft hat
zugestimmt."
"Wirklich? Wie ist mir doch? Ich vermeine, es hiess, die Steuer sollte
gelten 'fuer ewige Zeiten'? Hat solche Fussangel keiner gesehen, die
Schlinge um den Hals nicht gefuehlt?"
"Doch! Mehr als einer sprach sein Bedenken aus; aber es fehlte nicht an
Stimmen, die zur Annahme rieten, weil mehr und Hoeheres zu gewinnen sei,
so man jetzund ist dem Fuersten zu Willen."
"Mit dem Strick um den Hals kann man nicht Koenig werden!"
"Das ist wohl richtig. Aber des Fuersten Freund, der Domherr Graf von
Lamberg, hat vertraulich wichtige Kunde werden lassen dem Ausschuss!"
"Trau einer diesem list'gen Fuchs!"
"An gutem Willen mag es dem Domherrn wohl nicht fehlen. Lamberg liess uns
wissen, dass die Annahme des Hauptmandates mit sich bringe den Nachlass
der Handelssteuer um ein Dritteil."
"Und das habt Ihr frischweg geglaubt?"
"Die Kaufmannschaft stimmte zu, der Vorteil ist
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