Geld zu Geld; fuer beide Teile war die Partie eine gute, und
mit so reichen Leuten zu halten, wenn man sie auch nicht mochte, war
nicht mehr als selbstverstaendlich. Ohne Nebengedanken stimmten
eigentlich nur Tressens und Hoeppners dieser Verbindung zu. Selbst in
Carins und Hederichs Freude mischte sich ein Spuerchen Unbehaglichkeit.
Hederich fuerchtete, das Maedchen, das er nun einmal liebte, zu verlieren.
Sie wuerde sich eine andere Stellung suchen muessen, und er sie nicht mehr
sehen; und Carin beschaeftigte nicht minder der Gedanke, dass nun wohl
ihre Tage auf Falsterhof gezaehlt seien.
Die Pastorin hatte in ihrer Freude keine Ruhe und musste gleich etwas
thun. An Streckwitz schrieb sie einen Brief, in dem sie ihm gratulierte,
und zu Theonie machte sie sich schon wenige Tage nach Empfang der
Verlobungsanzeige auf den Weg.
"Sie muessen meinen guten Mann entschuldigen, er hatte dringende
Amtsgeschaefte, sonst waere er mitgekommen!" erklaerte sie nach ihrem aus
dem Herzen kommenden und von einer Umarmung begleiteten Glueckwunsch.
"Und gleich heute moechte ich von Ihnen hoeren, liebste Theonie, wann Sie
und Herr von Streckwitz uns beehren koennen. Wir moechten Ihnen ein recht
lustiges Verlobungsfest geben und dazu nette Menschen einladen. Waren
Tressens schon bei Ihnen? Haben Sie etwas gehoert, wie die Dinge stehen?
Man erzaehlt sich, dass zwischen den Alten und Jungen schwere Differenzen
ausgebrochen sind. Es war leider zu erwarten! Uebrigens, Ihr Vetter wird
nicht sehr von Ihrer Verlobung erbaut sein, Theonie."
So sprach die lebhafte Pastorin in raschem Redefluss und ward erst
unterbrochen, als Theonie ihr nun mit einem unbefangenen:
"Sie meinen, liebe Pastorin?" ins Wort fiel.
"Nun, er wird natuerlich fuerchten, dass Sie jetzt an eine
Vermoegensabtretung nicht mehr denken, dass er auf Falsterhof in Zukunft
keinerlei Aussicht hat."
"Er irrt sich aber!" entgegnete Theonie mit groesster Ruhe. "Wenn er
waehrend der Frist nichts thut, was ehrenruehrig ist, und wenn er nicht
verschwendet, sondern solide wirtschaftet, halte ich an meiner einmal
gegebenen Zusage fest. In diesem Sinne gab ich sie. Dass mein Vetter
seinen Charakter nicht aendert, weiss ich, aber diese Forderung habe ich
auch nie an ihn gestellt."
Die Pastorin sah mit Bewunderung auf die Sprechende. Ein solcher Sinn
fuer Gerechtigkeit und ein solches Festhalten an einem gegebenen Wort
waren ihr bisher nicht vorgekommen. Aber da sie Brecken imme
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