nke Ihnen das! Vorschuesse gebe ich nur in
aeussersten Faellen! Das wissen Sie! Und ein andermal lassen Sie Ihren Mann
kommen und dergleichen vorbringen. Die Frauen will ich nicht anhoeren. Da
koennten alle heranlaufen, und ich haette eine schoene Last--"
"Gottes Segen, Herr Knoop, und vielen Dank noch! Und nehmen Sie't man
nich fuer unjut, Herr Knoop! Mein Mann--Sie kennen ihm--is bei so wat mal
zu schanierlich--"
"Na ja, das mag sein! Aber! Entweder--oder in Zukunft! Und nun Adieu!
Moeg' es Ihnen gut gehen! Gruessen Sie Ihren Sohn Franz. Hoffentlich
gelingt's ihm in Brasilien!"
Nachdem sich die Frau entfernt hatte, erschien der Agent einer
Papierfabrik.
Er machte ein Angebot auf Zeitungspapier.
Herr Knoop trat ans Fenster, liess das hellere Licht auf den ihm
ueberreichten Probebogen fallen, betrachtete ihn aufmerksam und sagte,
waehrend er auch noch nach Art der Erfahrenen, die Flaechen des Stoffes
zwischen Zeigefinger und Daumen rieb, wie die Zahlungsbedingungen fuer
500 Ballen sein wuerden.
Nachdem er darauf Antwort empfangen, ersuchte er den Agenten, ihm das
Angebot nochmals schriftlich zu machen, und in dem Schreiben zu
bemerken, dass die Fabrik unbedingte Gewaehr fuer ihre Angaben uebernehmen
wuerde.
"Jawohl! Ganz gut! Wenn Gewicht, Fabrikat und Faerbung nach dieser
Vorlage geliefert werden koennen, denke ich, gelangen wir zu einem
Abschluss!" entschied Herr Knoop in einem kurzen Ton.
Hierauf noch ein Knopfnicken und ein verbindliches Handreichen, und eine
andere Persoenlichkeit trat in das Gemach.
Ein aelteres, unmodisch gekleidetes Fraeulein, mit an die Stirnseiten
vorgekaemmtem Haar und einem Strickbeutel ueber dem Arm, erschien und
eroerterte, dass sie sich die Erlaubnis naehme.
"Nun ja! Bitte! Was ist's denn? Womit kann ich dienen?" stiess Herr Knoop
heraus.
"Mein Name ist Charlotte von Oderkranz. Ich lebe von einer kleinen
Fideikommiss-Einnahme und habe noch eine Nichte zu ernaehren.
"Sie hat ihr Lehrerin-Examen gemacht und sucht eine Stellung als
Gouvernante oder im Fall als Gesellschafterin.
"Hier, bitte, Herr Zeitungseigentuemer, ihre Photographie!"
Waehrend dieser Worte nestelte sie den Beutel auf, und zog das Bild
eines jungen, ungewoehnlich schoenen Maedchens hervor.
Herr Knoop hatte die Antragstellern schon ersuchen wollen, von
Einzelheiten abzusehen--seine Zeit sei gemessen--aber sein Blick wurde
doch von dieser Photographie allzusehr gefesselt.
"Und was soll ich
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