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, die seine Aufmerksamkeit besonders in Anspruch nahmen. Das eine war von seinem aelteren Bruder, einem zurueckgekommenen Kaufmann, der sich gegenwaertig als Agent in Braunschweig aufhielt. In diesem Brief standen folgende Worte: "Ich frage Dich, Friedrich, zum letztenmal, ob Du mir helfen willst. Wenn Du diesmal meine Zeilen auch nicht beantwortest, musst Du gewaertig sein, dass die Zeitungen berichten, welche Ursachen daran Schuld waren, dass Theodor Knoop zu einem verzweiflungsvollen Schritt seine Zuflucht nahm. Gedenke unserer verstorbenen Eltern, gedenke, dass unsere Mutter uns beide unter ihrem Herzen trug, und ueberlege, ob ich nicht wenigstens--was auch immer gewesen sein mag--einer Erwiderung wert bin."-- Herr Friedrich Knoop zog die breite Stirn in dem runden, mit einem Vollbart umrahmten Gesicht in Falten. Auch erhob er sich und ging--er war mittelgross, stark beleibt und gedrungen--eine Weile in seinem Kontor auf und ab. Das geschah, wenn ihn etwas stark beschaeftigte. Endlich setzte er sich wieder. Er hatte seinen Entschluss gefasst, und las nun den zweiten, ihn auch sehr beschaeftigenden Brief, der keine Unterschrift trug und durch eine Schreibmaschine hergestellt war, noch einmal durch. Er lautete: "Sehr geehrter Herr! Es wird Sie dieser Tage--ich hoerte es in dem Wiener Cafe von Bauer zufaellig--ein Baron von Klamm besuchen. Da ich ihn sehr genau kenne, so erlaube ich mir, Sie vor ihm zu warnen. Er ist durchaus unzuverlaessig! Denken Sie diesmal nicht: Anonyme Zuschriften gehoeren, ohne beachtet zu werden, ins Feuer. M.P." Nachdem Herr Knoop diese beiden Briefe in seinem Pulte verschlossen hatte, klingelte er. Er uebergab neben anderen Anweisungen dem Faktotum und Buereaudiener Adolf, einem Mann, der dadurch auffiel, dass er runde, staehlerne Ohrringe trug, die Mappen, und hiess ihn auch, die draussen Wartenden nach der Reihe ihres Eintreffens ins Zimmer treten zu lassen. Zuerst erschien ein fremder Setzer. Er bat um Arbeit, und wurde von Herrn Knoop zum Accidenzfaktor gesandt. Nach ihm kam eine sauber gekleidete Frau und bat um einen Vorschuss fuer die Familie. Ihr Mann arbeitete im Papierlager, war fleissig und gewissenhaft. Sie brauchte das Geld fuer ihren Sohn, der lange krank gewesen war und nun ueberseeisch sein Glueck versuchen sollte. Herr Friedrich Knoop ging an den Geldschrank, nahm zwei Geldstuecke heraus und sagte: "Hier, Frau Bendler! Ich sche
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