In dieser Begleitung durchwanderten wir zuerst einen schoenen grossen
Park, dann traten wir in einen Blumengarten, voll der schoensten
und seltensten Pflanzen. Eine Menge grosser und kleiner, lang- und
kurzgeschwaenzter Affen trieb darin ihr lustiges Wesen. Die Herzogin
liebte diese und alle Tiere, welche sich zur haeuslichen Geselligkeit
erziehen lassen. Fremde und einheimische Voegel, Papageien,
Hunde aller Art fanden wir in grosser Anzahl ueberall in und um
ihre Wohnung.
Die groesste Zierde des nicht gross, nicht praechtig, sondern
ganz einfach und fast buergerlich eingerichteten Schlosses waren
die kuenstlichen Stickereien der Fuerstin und ihrer Damen.
Die Spaziergaenge fanden wir sehr angenehm, sehenswuerdig allein
eine schoene, mit seltenen Versteinerungen und Fossilien aus
Derbyshire etwas phantastisch verzierte Grotte, die ein marmornes
Bad enthaelt. Rund um sie her lagen die mit Inschriften versehenen
Graeber der verstorbenen Lieblingshunde und Affen der Fuerstin.
Diese erinnerten uns lebhaft an den Kirchhof, welchen Friedrich
der Grosse in Sanssouci fuer seine vierbeinigen Freunde einrichtete
und in dessen Mitte er einst, in einer trueben Stunde, sein eigenes
Grab bereiten liess.
Westindische Docks. Knole, Landsitz des Herzogs von Dorset
Die noerdlichen Ufer der Themse in der Grafschaft Kent sind nahe
bei London mit unzaehligen Magazinen, Schiffswerften und anderen
dem Seehandel unentbehrlichen Gebaeuden bedeckt. Hier auf der
befahrensten Strasse zum "Markte der Welt" ist alles der rastlosesten
Taetigkeit geweiht, und die laendlichen Freuden fliehen von selbst
diesen ewigen Laerm, wo der Amboss und der laute Ruf einer zahllosen
Menge arbeitender Menschen unaufhoerlich ertoent.
Nahe an der Stadt erblickt man ein Riesenwerk unserer Tage:
die dem westindischen Handel gewidmeten Docks. Eine Gesellschaft
Londoner Kaufleute erbaute sie vor nicht gar langer Zeit.
Sie kosteten die ungeheure Summe von sechshunderttausend Pfund
Sterling. Eine Abgabe von den hier abzuladenden Waren entschaedigt
die Unternehmer fuer ihre Auslage vollkommen, denn alle
Westindienfahrer muessen in diesem durch Kunst hervorgebrachten
Hafen ihre Waren ein- und ausladen. Er besteht aus zwei
ungeheuren Bassins, von welchen das kleinere bloss zum Laden dient,
das groessere zwei- bis dreihundert grosse Schiffe beherbergen kann,
die darin sicher und bequem unter Schloss und Riegel liegen.
Man kann sich den imposanten Anblick de
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