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verwandte Jahre auf das Angenehmste, dann ward er, ebenfalls
als Organist, nach Bath berufen. Hier fand er mehr Arbeit in seinem
einmal erwaehlten Stande, er musste in den Assemblee-Saelen spielen,
in Konzerten, im Theater, aber alles dieses hinderte ihn nicht,
in seinem eigentuemlichen Berufe fortzufahren. Trotz der ueberhaeuften
Arbeit, trotz der Lockungen zu einem zerstreuten Leben in der
glaenzenden Aussenwelt, die ihn umgab, blieb er seinem Genius treu
und verwachte viele Naechte bei den abstraktesten Gegenstaenden.
Astronomie und Optik beschaeftigten ihn jetzt fast ausschliessend.
Mit unbeschreiblichem Vergnuegen betrachtete er den gestirnten Himmel
durch ein von einem Freunde geliehenes Teleskop. Unwiderstehlich
erwachte in ihm der Wunsch, einen ganzen astronomischen Apparat
zu besitzen. Unbekannt mit den dazu erforderlichen Kosten,
schrieb er einem seiner Londoner Bekannten, er moege ihm fuer's erste
ein groesseres Teleskop aus der Hauptstadt schicken. Dieser, verwundert
ueber den dafuer geforderten Preis, wagte den Einkauf nicht,
ohne Herschel vorher davon zu benachrichtigen. Auch dieser erschrak
nicht wenig darueber, denn die verlangte Summe schien ihm
unerschwinglich. Statt sich aber dadurch niederschlagen zu lassen,
fasste er jetzt den kuehnen Entschluss, selbst ein solches Instrument,
wie er es sich wuenschte, zu verfertigen. Nach unendlichen
fehlgeschlagenen Versuchen mit den schlechtesten Hilfsmitteln,
immer angefeuert durch seinen strebenden Geist, gelang es ihm
endlich im Jahr 1774, den Himmel durch einen, von ihm selbst verfertigten,
fuenffuessigen Newtonschen Reflektor zu betrachten. Jetzt strebte er
weiter und immer weiter, verfertigte Instrumente von einer zuvor
nie gesehenen Groesse und hielt doch fest bei seinem einmal
angefangenen Berufe. Oft eilte er aus dem Theater, aus den glaenzenden
Konzertsaelen, waehrend der Pausen hinaus ins Freie zu seinen Sternen
und kehrte dann zur rechten Zeit zurueck zum Notenpulte.
Von dieser Zeit an datieren sich seine weltbekannten astronomischen
Entdeckungen. Herschel ward beruehmt und zuletzt drang sein Ruf
bis zum Koenige. Im Jahr 1782 nahm ihn dieser ganz unter seinen
Schutz, befreite ihn von seinen beschwerlichen Berufsarbeiten,
gab ihm eine lebenslaengliche Pension und raeumte ihm die Wohnung
in Slough ein, wo wir so gluecklich waren, den ehrenwerten Mann
persoenlich kennenzulernen, und von wo aus er bis an seinen vor
einigen Jahren erfolg
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