her Saeulen. Vor ihnen hin
breitet sich ein herrlicher Wiesenteppich und laeuft hinab
gegen die Ufer des Avon. Eine diesem aehnliche Reihe Haeuser,
Marlboroughsgebaeude genannt, liegt ganz in der Naehe. Der hoechste
bewohnte Platz in Bath ist der Landsdown Crescent, ebenfalls
eine schoene, im halben Monde sich hinstreckende Reihe Haeuser.
Sie liegen, gleichsam die Krone der schoenen Stadt, in schwindelnder
Hoehe.
Noch mehrere oder gar alle diesen aehnliche Plaetze und Strassen
zu nennen, wuerde ermuedend werden, und vielleicht reicht
das hier Gesagte schon hin, um dem Leser eine Idee von dem zu geben,
was diese Stadt vor allen anderen so sehr auszeichnet. Es ist wahr,
ihre so sehr bergige Lage hat viel Unbequemes, aber das herrliche
Pflaster, die grosse Reinlichkeit der Strassen und nachts
die wunderschoene Erleuchtung mildern diese Unbequemlichkeit gar sehr,
und die Polizei wacht auf die musterhafteste Weise ueber alles,
was zur Bequemlichkeit und Ruhe der Brunnengaeste beizutragen vermag.
Am Fahren in der Stadt ist hier fast gar nicht zu denken. Mehrere
der schoensten Strassen, Bond Street zum Beispiel, sind ganz
mit grossen Quadersteinen gepflastert und gar nicht fuer Equipagen
eingerichtet. Zu den Assembleesaelen, zu beiden Promenaden,
die Nord- und Suedparade genannt, kann man durchaus nicht zu Wagen
gelangen. Doch befuerchte man deshalb nicht, sich zu sehr zu ermueden:
eine Anzahl von Portechaisen [Fussnote: Tragstuehle] steht ueberall
bereit; auf den ersten Wink setzen diese sich in Bewegung und
transportieren im schnellsten Hundetrott ihre Last bis auf den
hoechsten Gipfel der Berge. Sie stehen unter strenger Aufsicht
der Polizei, wie die Fiaker in London, sind alle numeriert und
einer ziemlich maessigen Taxe unterworfen, die sie nicht ueberschreiten
duerfen.
Die ganze Stadt ist ein ungeheures Hotel garni. Alle die schoenen
Gebaeude werden ganz oder teilweise an Badegaeste vermietet.
Der festgesetzte Preis eines moeblierten Zimmers waehrend der Badezeit
betraegt eine halbe Guinee die Woche; ein Bedientenzimmer kostet
die Haelfte. Unangenehm ist es, dass man immer die ganze Reihe Zimmer
mieten und oft deren sieben oder acht bezahlen muss, waehrend man
kaum die Haelfte davon braucht. Es gibt zwar Haeuser, welche zugleich
ihre Gaeste in die Kost nehmen, und in diesen ist man gefaelliger
und vermietet einzelne Zimmer; aber freilich muss man auch dort
weniger Ansprueche auf Eleganz und Bequemlichkeit machen.
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