Wag es! Und Geld! Geld! Schon jetzt zwitschern die Spatzen auf dem
Dache von Deinem Geiz, von Deiner Habsucht, von Deinem grenzenlosen,
jedes anderen Rechte missachtenden Egoismus. Statt Dich des ungeheuren
Glueckes, das Dir geworden, dankbar zu erinnern, es Dir stets
vorzuhalten, verfolgst Du diejenigen mit Deinem Hass, durch deren
Befuerwortung Du etwas geworden. Sie stehen Dir im Wege. Nur Dein Ich,
Dein grauenhaftes Ich hat Audienz bei Dir! Mache, thue, was Du willst.
Ich zerreisse noch heute die Akte. Schon heute ist entschieden, dass ich
wich weigere, Dir auch nur einen Pfennig auszuzahlen. Du hast Dein Spiel
verloren, weil Du mich abermals einen Blick in Deine gemeine Seele thun
liessest."
Der Mann hoerte, was seine Verwandte sprach, und seine Wut kannte keine
Grenzen mehr. Zu der bis zur Raserei gesteigerten Empfindlichkeit, dass
sie wagte, ihm so zu begegnen, gesellte sich eine tobende Wut ueber sich
selbst. Hatte sie nicht gesagt: sie wuerde ihr Wort gehalten haben, wenn
nicht diese Szene zwischen ihnen vorgefallen waere? Er haette sich selbst
zuechtigen moegen, und wie einst, ging's durch seine Gedanken, ob's denn
gar keine Moeglichkeit mehr gaebe, das Geschehene ungeschehen zu machen.
Und wieder siegten selbst in diesem furchtbaren Affekt Gier und Habsucht
in ihm.
Er sank stoehnend auf seinen Stuhl zurueck, bedeckte sein Angesicht mit
den Haenden und verharrte wie ein Zerschlagener.
Und dann glitt er nieder auf die Kniee, schob sich zu seiner Verwandten
hin, tastete nach ihrer Rechten und flehte, dass sie ihm vergeben moege.
Er habe sich abermals vom Zorn hinreissen lassen, er wisse dann nicht,
was er thue, sie habe ihm doch schon einmal vergeben, und was er von der
Verstorbenen gesagt, sei wirklich in dem von ihm angefuehrten Sinne wahr,
wenigstens habe er hingeworfene Worte so gedeutet. Er wolle ja das
beste, er verstehe es nur nicht immer; er sei ehrlich bestrebt, seine
Fehler abzulegen, aber er habe mit seiner Natur zu kaempfen. Sie sei ja
ein Gott an Gerechtigkeit, Milde und Guete und moege, gleichviel was sie
beschlossen, ihm verzeihen. "Bitte, bitte, liebe, teure Theonie, sei
wieder die alte. Und mit meinen Vorschlaegen meinte ich es ja wirklich
gut. Es ist doch verstaendig, sich zu vergleichen, und Du hast selbst
Vorteil davon. Und nur noch einmal, zum letztenmal," schloss er, "vergiss
alles, was mein Mund sprach, ich bereue tief."
Aber die Frau, die ihn in ihrem Ekel und ihrer Empoerung wiede
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