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er stoerenden Aussenwelt entfernt hat, allein in seinen _Erinnerungen_ leben kann, und die fuehren ihn zu dem zurueck was er war. Sie werden glauben ich gehe zu weit, aber ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, verehrtes Fraeulein, dass ich neulich getraeumt habe ich waere in der Mauser." Fraeulein von Seebald und Theobald lachten gerade heraus, der Gedanke war ihnen zu komisch, aber der kleine Mann fuhr, mit dem Kopfe nickend, ganz ernsthaft und ohne sich irre machen zu lassen, fort. "Ja lachen Sie nur, lachen Sie nur; wir lachen ueber Manches das uns spaeter als nackte Wahrheit ganz entschieden in's Leben tritt. Wir _lernen_ taeglich; der Mensch lernt nie aus, und in frueheren Zeiten sind Menschen fuer das als Hexen und Teufelsbuendner verbrannt worden, was jetzt zu alltaeglicher Wahrheit geworden ist, und von Niemandem mehr bezweifelt werden _kann_. Ich brauche Ihnen dafuer keine Beispiele aufzufuehren." "Haben Sie einen Blick dafuer" frug Fraeulein von Seebald jetzt den kleinen Mann, von einem neuen Gedanken ergriffen, "die Aehnlichkeit zwischen Menschen und Voegeln oder anderen Thieren herauszufinden?" "Wenn ein Jahre langes, unausgesetztes fleissiges Studium dazu berechtigt, ja!" sagte Herr Schultze mit inniger Ueberzeugung. "Gut -- welchem Thier -- oder wenn Sie so wollen, welchem Vogel gleich ich dann?" frug die Dame, und hielt dabei die flache Hand vor ihren Mund, dass nur der obere Theil ihres Gesichts, und zwar im Profil, sichtbar blieb. "Eben so entschieden" erwiederte der kleine Cigarrenfabrikant nach kurzem forschenden Blick, "wie Herr Theobald hier einem Habicht gleicht, gleichen Sie der _Lerche_!" "Der Lerche?" rief die Dame rasch und erstaunt. "Allerdings der Lerche, und ich selber muesste mich sehr irren, wenn Sie sich nicht auch zu dem Vogel besonders hingezogen fuehlen." "Das ist allerdings und merkwuerdiger Weise der Fall" bestaetigte Fraeulein von Seebald -- "aber -- aber Sie haben das gehoert, was ich vorhin ueber die Lerche sagte, und ziehen daraus Ihre Schlussfolgerung." "Umgekehrt kommen Sie der Wahrheit naeher" erwiederte Herr Schultze freundlich -- "wie ich schon saemmtliche Physionomieen unserer Reisegefaehrten studirt und ueberhaupt keine liebere Beschaeftigung habe, als die Physionomieen meiner Umgebung genau zu beobachten, und in der deutlichen Schrift, die ihnen die Natur in die Zuege gegraben, zu lesen, was sie einst in frueherer Zeit gewesen, war mir gleich im Anfang Ihre f
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