schwere
See ankaempfend, rasch und fluechtig seine Bahn entlang, dem fernen Ziel
entgegen.
Capitel 7.
LEBEN AN BORD.
Vierzehn Tage waren nach dem, im vorigen Capitel beschriebenen Sturm
verflossen, und nichts Besonderes in der Zeit an Bord der Haidschnucke
vorgefallen. Der Wind blieb ihnen aber, wenn auch nicht besonders stark,
doch ziemlich guenstig, dass sie wenigstens fortwaehrend Cours anliegen oder
steuern konnten(16), und bei dem herrlichen und schoensten Wetter den
ruhigen Passat benutzen durften. In jenen Breiten weht die Luft so
gleichmaessig, dass sogar eine Veraenderung an den Segeln nur selten noethig
war, und die Passagiere, die auch wohl sahen dass sie tuechtig dabei
vorwaerts rueckten, fingen schon an ungeduldig zu werden, frugen
unaufhoerlich die Steuerleute und Matrosen wann sie wohl "nach Amerika"
kommen wuerden, und kramten den ganzen ausgeschlagenen Tag in ihren Kisten
und Kasten herum ihre "Uferkleider" wieder vorzusuchen, Stiefeln und
Schuhwerk von Schimmel zu reinigen, Waesche auszuwaschen, und Tuchroecke und
Hosen an die Luft zu haengen und auszusonnen.
Eine eigenthuemliche Veraenderung war aber doch mit manchem der Passagiere,
waehrend der langen Seereise, vorgegangen. Besonders die Maenner, die sich
im Anfang noch, als ihnen das Schiffsleben fremd und ungewohnt vorkam,
wenigstens sauber und reinlich gehalten, und regelmaessig ihre gewoehnliche
Kleidung angelegt hatten, als ob sie an Land gehen wollten, fingen an
nachlaessig zu werden, und liessen ihrer Bequemlichkeit in dem Schmutz des
Zwischendecks den Zuegel schiessen. Diesen voran waren Steinert, und selbst
Mehlmeier, die schon lange ihre Tuchkleider in die Kisten gepackt, und nur
noch in den ersten Wochen angefangen hatten zwei und drei Hemden
woechentlich auszuwaschen. Das machte ihnen aber bald auch zu viel Mueh';
wozu sich vor den Anderen geniren? -- mit der Cajuete, so oft sie das auch
versucht, kamen sie doch in keine Beruehrung, denn das nicht unbegruendete
Geruecht dass sich Ungeziefer im Zwischendeck gezeigt, hielt jetzt selbst
Herrn von Hopfgarten ab sich noch zwischen die Leute zu mischen, und fuer
ihre gewoehnliche und alltaegliche Gesellschaft waren sie auch so gut und
reinlich genug. In zertretenen Pantoffeln und abgerissenen Staubhemden und
Hosen, Steinert ein rothgesticktes sehr schmutziges Sammetkaeppchen,
Mehlmeier eine einfachere aber nicht r
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