rappante Aehnlichkeit mit jenem liebenswuerdigen Singvogel aufgefallen,
und Ihre Bemerkung vorhin, die ich zufaellig hoerte, traf mich deshalb um so
mehr, und machte mich so kuehn mich in das Gespraech zu mischen, was ich
sonst nie gewagt haben wuerde."
"Es waere doch wunderbar, wirklich wunderbar" meinte Fraeulein von Seebald
nachdenkend, "aber lieber Gott, die Natur ist ja so reich an noch
unerforschten Geheimnissen, dass uns selbst das Unglaublichste wenigstens
nie unmoeglich scheinen darf -- doch" -- unterbrach sie sich hier und hielt
ihr Taschentuch vor die Nase, "wo um Gottes Willen kommt der entsetzliche,
widerliche Tabacksqualm her; er benimmt mir fast den Athem. --"
Das bisher gefuehrte Gespraech hatte dicht vor dem grossen Mast,
gewissermassen auf neutralem Grund und Boden zwischen Cajuete und
Zwischendeck statt gefunden, wo des Webers Frau an der Leeseite des
Schiffes(5) ihren Waschtubben aufgestellt und, nur manchmal kopfschuettelnd
dem wunderlichen Gespraeche lauschend, ruestig fortarbeitete. Fraeulein von
Seebald stand ihr gegenueber, mit ihrer linken Hand auf die Nagelbank des
grossen Mastes gestuetzt, und die beiden Herren Schultze und Theobald, nach
dem inneren Deck zu, vor der Zwischendecks-Luke, die hier hinunter fuehrte.
Auf die Nagelbank selber aber, und zwar zu windwaerts, hatte indessen, von
den in ihr Gespraech Vertieften gar nicht beachtet, den Ruecken an die
straffangespannten Marsfalle gelehnt, Zachaeus Maulbeere Platz genommen,
und blies den Qualm aus seiner kleinen schmutzigen Pfeife in dichten
Wolken gerade auf die, in so interessantem Gespraech begriffene Gruppe.
"Dem Geruch nach ist das Maulbeere" sagte Herr Schultze auch, ohne nur den
Kopf nach ihm zu wenden, "der raucht einen abominabelen Knaster, meiner
Meinung nach ein Gemisch von gehackten Tabacksstengeln und
Knoblauchsblaettern."
Fraeulein von Seebald warf einen fluechtigen Blick dort hinueber, wo der
allerdings richtig bezeichnete Mann in unzerstoerbarer Ruhe sass, und ohne
die Erwaehnung seiner auch nur durch eine Bewegung des Kopfes zu beachten.
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"Himmel, welche merkwuerdige Gestalt und Physionomie" setzte sie dann
leise, gegen Herrn Schultze gewendet, hinzu, "das ist das merkwuerdigste
Gesicht, das mir in meinem Leben begegnet ist, und ich waere neugierig, mit
welchem Vogel Sie da die Aehnlichkeit faenden."
"Mit welchem Vogel?" erwiederte aber Herr Schultze rasch, und ebenfalls
mit etwas unterdrueckter Stimm
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