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chen Feindschaften ausartete, und sich insonderheit mit seinem einzigen Bruder, Wilhelm Bunkert, der jetzt Buergermeister von Waltersburg ist und damals zu der Berliner Deputation gehoerte, in bitterem Hader entzweite, zog der Baurat aus dem Hause seiner Vaeter aus und baute jenseits des Berges dicht neben den neuen Bahnhof ein grosses Hotel, dem er den Namen "Zur guten Hoffnung" gab. Die "gute Hoffnung" erwies sich zunaechst als schlecht; denn da das Hotel auf blossem Felde stand, alle Eisenbahnpassagiere aber fanden, dass sie in der menschenleeren Wald- und Wiesengegend nichts zu suchen haetten und darum immer schleunigst weiterfuhren, stand das Hotel Jahr und Tag leer, die wenigen Bahnbeamten abgerechnet, die am Abend ihr Schoepplein tranken, und an August Bunkert kroch langsam die Pleite heran. Die Waltersburger meinten, dass der neuerungssuechtige Trotzkopf dieses Schicksal wohl verdient habe, aber zu ihrer Ehre muss gesagt werden, dass Bunkert vielen leid tat und dass man dem verlorenen Sohne gern verziehen und ihm auf die eine oder andere Art wieder auf die Beine geholfen haette, wenn es dem Ausreisser nur eingefallen waere, zurueckzukommen, seinen Irrtum einzugestehen und die vorsichtige Art der Waltersburger zu loben, die er ehedem so heftig angegriffen hatte. August Bunkert aber dachte nicht daran, den Reuigen zu spielen, und auf einen Brief seines buergermeisterlichen Bruders, worin dieser fragte, ob er denn auch den Rest seines schoenen vaeterlichen Erbes noch vollends verschleudern wolle, gab er keine Antwort. Da wurde er seinem Schicksal ueberlassen. Dieses Schicksal gestaltete sich guenstig. Die grosse Bahnhofswirtschaft, die August Bunkert uebertragen wurde, hielt ihn zunaechst ueber Wasser, und endlich gelang ihm der grosse Schlag. Er brachte eine Gesellschaft von bedeutenden Geldleuten der Grossstadt zusammen und kaufte als deren Funktionaer oder Generaldirektor, wie er sich lieber nannte, alles Waltersburger Gelaende auf, das jenseits des Weihnachtsberges gelegen war. Die Waltersburger schlugen die Haende ueber den Koepfen zusammen. Hundert Taler ueber den ortsueblichen Preis hinaus gab Bunkert fuer jeden Morgen Feld-, Wald- oder Wiesenland, und die Besitzer beeilten sich, ihre entlegenen Laendereien unter so glaenzenden Bedingungen loszuwerden. Innerhalb von eineinhalb Jahren besass kein Waltersburger mehr jenseits des Berges auch nur einen Halm. Die ganz Gewissenhaften aber schuettelten die Koepfe un
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