chuessel aus _Glasfluss_ (Opus Alexandrinum
1. Jh.). Gegenstaende aus _Elfenbein_: Messerscheide (spaetestens 9. Jh.),
Pontifikalkaemme (roman.), Ziborium (got.), Kruzifixe. -- Bis ins 16. Jh.
fand alle sieben Jahre die grosse "Heiltumsfahrt" (oeffentliche Ausstellung
der zahlreichen Reliquien) statt.
*Kreuzgang*. Der rom. Dom entbehrte eines solchen, wie Sockel und Lisenen
der SWand erkennen lassen. Der jetzt vorhandene ist spgot. An seinen
OFluegel stoesst das
*Kapitelhaus* 1731, angeblich von _Balth. Neumann_. Die Behandlung
prunklos, in schoenen ernsten Verhaeltnissen. Im Hauptsaal eine Stuckdecke
in zartem Relief, von eigentlichen Rokokoformen unberuehrt. 2 ehemals im
Dom befindliche _Altarbilder_ von _Merian_ und _Sandrart_.
*Alte Hofhaltung*. Weitlaeufiger Hof von malerischen Fachwerkhaeusern mit
Holzgalerien umgeben; nach vorn gegen den Domplatz eine Hofmauer mit
praechtigem Einfahrtstor und neben diesem ein Steinhaus von geringer Tiefe,
so dass es fast nur um der Fassade willen erbaut zu sein scheint; diese ist
durch die kuenstlerische Feinheit der asymmetrischen Gruppenbildung eine
der allergluecklichsten und bezeichnendsten Schoepfungen der deutschen
Renaissance, erbaut unter B. Voit v. Wuerzburg {~DAGGER~} 1577. Der entwerfende
Baumeister (_Erasmus Braun? Caspar Vischer?_) unbekannt. -- In demselben
Gebaeudekomplex eingeschlossen die Ueberreste der
*Andreas-Kap*., eines frrom. achteck. Zentralbaues und die
*Katharinen-Kap*. aus dem 12. Jh., anscheinend Doppelkapelle.
*Neue Residenz*. Nachdem die Bischoefe abwechselnd im Geierswoerther Schloss
(an der Stelle des jetzigen Oberlandesgerichts) und in einem
verschwundenen Schloss auf dem Michelsberg residiert hatten, wurde 1695 von
B. Lothar Franz v. Schoenborn der gegenwaertige Bau begonnen. Baumeister
_Leonhard Dientzenhofer_. Stueckweise geplant und nicht vollstaendig
ausgefuehrt; Abschluss 1704. Zwei lange Fluegel stossen im rechten Winkel
aufeinander. Die 3 Geschosse lassen nach der Schulregel die 3 antiken
Ordnungen sich folgen; im uebrigen sind sie fast gleichwertig behandelt; es
fehlt die rhythmische Bewegung und der Abschluss durch ein nachdrueckliches
Kranzgesims. Der Gesamteindruck bleibt monoton, ja selbst von
Kleinlichkeit nicht frei. Sehr nuechtern, an Klosterbauten der Zeit
erinnernd, ist auch die innere Einteilung. Bedeutsamer nur der grosse
Festraum, der Kaisersaal; noch ist der, in diesen Gegenden wohl zuerst von
Dientzenhofers juengere
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