Lhs. 1782; die Nachricht, dass der damals vorgefundene Bau
flachgedeckt gewesen und auf Saeulen geruht habe, die nur verstaerkt zu
werden brauchten, wird von den Lokalhistorikern irrig auf rom. Stil
gedeutet; die Mauern des Lhs. sind, wie Sockel und Gesimse beweisen,
durchaus got., auch sind die Stuetzenabstaende des Innern nur bei einem got.
Bau moeglich; also war es eine flachgedeckte got. Basilika in der Art der
Bettelordenskirchen; durch moderne Rest. ist das Innere jedes Interesses
beraubt. -- Ein neuer Plan tritt mit dem Chor ein; gewoelbt; innerer Schluss
5/8, Umgang 9/16 mit Wechsel 4 eckiger und 3 eckiger Joche; zwischen den
Strebepfll. flache Kapellen. Aussen treten die Strebepfll. nur als
dekoratives Relief aus der Wand hervor; jedoch wachsen sie durch das Dach
durch und nehmen Strebebgg. auf. Das Aeussere ist mit reichem, aber wenig
edlem Schmuckwerk ueberdeckt; ueber den Kapp. Giebel, am Hochchor
Flaechendekoration durch Stabwerk, eine grosse Menge von Statuen war
vorgesehen (wie auch an den Wanddiensten des Innern), kam aber nicht zur
Ausfuehrung. Am noerdl. Ssch. die "Brauttuer" unter einem hohen
Baldachinvorbau. Der an der SWEcke stehende Turm gehoert der zweiten
Bauperiode an; auch nicht ganz vollendet; sein Partner nie begonnen. --
_Das Innere_ uebervoll von Altaeren und einzelnen Kunstwerken; ueberwiegend
18. Jh. und modern. Zerstreut einige Holzplastik aus E. 15. bis M. 16. Jh.
Darunter (jetzt hinten im Chor) 3 grosse _Holztafeln_, Reste eines Altars,
beglaubigtes Hauptwerk des _Veit Stoss_ bez. 1523, das Mittelstueck ca.
2,50 : 3,50, ganz gemaeldemaessig komponiert; aber technisch nicht Relief, da
die Vordergrundfiguren voellig rund ausgearbeitet, Christi Geburt, die
Musikinstrumente der Engel 1864 z. T. "hinwegrestauriert" und dadurch die
Bewegungsmotive unverstaendlich gemacht (vgl. die alte Abb. bei
Schellenberg). -- Gegenueber in einer Kap. _Sakramentsnische_ bez. 1492;
Wandkomposition; unten Grablegung; zu beiden Seiten Einzelstatuen in 2
Reihen uebereinander; die Kroenung 1864 verstuemmelt; die schlechte
Beleuchtung erschwert das Urteil, anscheinend kaum mittelmaessige Arbeit. --
_Taufstein_ mit eingelegten Holzreliefs. -- Als Beispiele fuer die
Lokalkunst des 18. Jh. waeren noch zu nennen: die _Hochaltarplastik_ von
_J. J. Vogel_ und am westl. Ende des noerdl. Ssch. _Gemaelde_, der verlorene
Sohn, von dem seiner Zeit Ruf geniessenden _Joh. Nik. Treu_. -- An der
_Brauttuer_, 2. H. 14. Jh., Statue
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