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r Fuerst im winzigen Ziergaertchen, das zwischen der Umfassungsmauer und dem eigentlichen Burggebaeude eingebettet lag, der schlanken, liebreizenden Gestalt Salomes ansichtig ward. Die schoene Salome liebkoste manche Bluetenknospe, eine herrlich erbluehte Blume selbst unter den Bluemelein des Gaertchens, und ihre weiche Hand strich sanft ueber eine halberbluehte Heckenrose, deren Wurzel lieber im bruechigen Gemaeuer zu wurzeln schien, denn in der ueppigen Gartenerde. Mitten im taendelnden Spiel und Kosen hielt Salome inne, die halboffene Bluete schien sie an etwas zu gemahnen; das glueckliche Laecheln erstarb, die Stirn umduesterte sich, das suesse Wangenrot verblasste. Die bebende Hand brach das Heckenroeslein ab, ein Dorn riss ein, und ein Troepflein rotwarmes Blut zeigte sich am verletzten Finger. Ein leiser Schrei drang zu Wolf Dietrich und liess ihn aufblicken, der Fuerst gewahrte die Veraenderung in Salomens Wesen sogleich, und besorgt rief er, sich ueber die Loggienbruestung beugend, hinunter, nach der Ursache der Verstoertheit fragend. Jaeh ergluehte Salome, und winkte hinauf mit einer Geste, die besagen wollte, dass nichts von Belang sich ereignet habe. Doch der lebhafte Fuerst liess sich damit nicht beschwichtigen, er verliess sogleich die Loggia und nach wenigen, weitausholenden Schritten war er bei Salome. "Was ist dir, Carissima? Hat ein Dorn dich verletzt? Wer Rosen pflueckt, darf der Dornen nicht achten! Komm, meines Lebens Licht und Wonne, wir wollen die Wunde verbinden!" "Nicht doch, mein gnaediger Herr! Ein Mahnen war es, das ploetzlich mich verschreckte!" "Ein Mahnen? Was sollt' es sein?" "Ja, ein Mahnen, gnaediger Gebieter! Beim Anblick dieses halberbluehten Roesleins fuhr die Gemahnung mir durch den Sinn, dass ich wohl selbst nichts anders bin denn diese kaum erbluehte, schlichte Blume...." "Ein suess Gebild, der Blumen herrlichste ist meine Salome!" schmeichelte der galante Fuerst. "Nicht so, o Herr und Gebieter, ist's gemeint! Ein Heckenroeslein nur, die wilde Rose, wie sie waechst in Rain und Wald, entbehrend der foerdernden Hand--" "Auch solche Blume hat doch ihren Reiz, ist schoen in ihrer Schlichtheit!" "Doch niemals wird sie eine Edelrose!" Der klagende Ton fiel dem Fuersten auf, weich sprach Wolf Dietrich: "Graeme dich nicht darob, es muss auch wilde Rosen geben!" Ein Seufzer entwich der bewegten Brust des Maedchens. "Was ist dir nur, Geliebte?" "Das Mahnen
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