eg fuehrt von da nach Clifton. Man nennt Clifton
ein Dorf, aber es ist ein Dorf, wir moechten sagen, aus Palaesten
bestehend. Es liegt zerstreut, teils im Tale, teils auf
der sonnigen Seite eines Huegels. Die schoenen grossen Haeuser
stehen bald in der in England so beliebten Form des halben Mondes,
teils in langen Reihen auf Terrassen, teils einzeln, oder bilden
auch breite Strassen und schoene, regelmaessige Plaetze. Alles
dieses ist durch Gaerten, Felder, steile, wilde Felsen und
sanfte Anhoehen auf das Reizendste vermannigfaltigt.
Einige dieser Gebaeude werden fuer immer oder auch nur den Sommer
hindurch von reichen, angesehen Familien bewohnt; der groessere Teil
derselben ist zum Gebrauche der Badegaeste eingerichtet, deren
jaehrlich eine grosse Anzahl herkommt, in der Hoffnung, Heil und
Rettung in der lauwarmen Quelle zu finden, welche nicht weit
entfernt von Clifton fliesst. Leider oft vergebens; denn
diese Quelle wird gewoehnlich als letztes Mittel gegen
das traurigste aller Uebel, die unser kurzes Leben bedrohen,
gegen Schwindsucht und Auszehrung, angewandt.
Nirgends haeufiger als in England wueten diese Krankheiten,
die fast immer die juengsten und liebenswuerdigsten Opfer sich erwaehlten,
und sie verschoenen und verklaeren, indem sie sie zerstoeren.
So blueht die vom Wurm gestochene Rose oft um so frueher und
schoener auf. Es ist ein herzzerreissender Anblick, die jungen,
aetherischen Gestalten atemlos, halb schon Bewohner einer anderen Welt,
in diesen elysischen Gegenden ueber den gruenen Rasen hinwanken
zu sehen und dann einen Blick auf den nahen Kirchhof, die Ruhestaette
ihrer Vorgaengerinnen, zu werfen, auf dessen Leichensteinen die Zahlen
von zwanzig und fuenfundzwanzig Jahren in einer langen traurigen
Reihe fast ununterbrochen zu lesen sind.
Hotwells
Ein sehr steiler Weg fuehrt den Berg hinab nach Hotwells, wo die Quelle
fliesst und ebenfalls viele schoene Wohnungen fuer Badegaeste erbaut sind.
Nahe am Ufer des Avon rauscht sie maechtig hervor, aus einem der
Felsen, die in majestaetischen Reihen sich von beiden Seiten laengs
dem Bette des Stroms hinziehen. Ein huebsches Gebaeude ist ueber
der Quelle erbaut. Zuerst tritt man in einen Vorsaal, der den Trinkenden
zum Ausruhen und zur Konversation dient; hinter diesem liegt
das Brunnenzimmer. Ein artiges Maedchen personifiziert hier die Hebe
und schenkt das gar nicht uebel schmeckende, wie Champagner
petillierende, lauwarme Wasser. Wenn es z
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