a Stefenson jaehzornig und hieb die Faust auf den Tisch,
dass aus seiner Fuenfpfennigdampfrolle ein Feuerwerk stiebte, "nun ist's
aber genug. Wer nicht will, will nicht! Haben Sie das Risiko zu tragen?
Muessen Sie sich unsere Koepfe zerbrechen, ob unsere Gruendung eine Pleite
ist oder nicht? Haben Sie nicht bloss zu gewinnen? Das allerbeste ist ..."
"Das allerbeste is, Se gehn wieder!" sagte Barthel seelenruhig. Und nun
waeren wirklich all unsere Beziehungen zu dem Hause Barthel abgebrochen
worden, wenn es nicht im selben Augenblick an die Tuer geklopft haette und
zwei Damen ueber die Schwelle getreten waeren. Eine kleine zartgliedrige
Braune und eine grosse Blondine, beide mit feinen Gesichtern, so gut man
das in dem Daemmerlichte der niederen Bauernstube feststellen konnte. Die
Kleinere sagte, dass sie von der Erkrankung des Barthelschen Kindes gehoert
habe und mal nachfragen wolle; sie sehe aber, dass gerade Besuch da sei,
und wolle nicht stoeren.
Ach, erwiderte die Frau, von Stoerung sei keine Rede; denn das seien zwei
ganz fremde Herren, mit denen sie weiter nichts Ernsthaftes zu besprechen
haetten und die auch gleich gingen. Trotzdem fuehlte sich die gute Mutter
Barthel bemuessigt, uns die kleine Sprecherin vorzustellen. "Das ist naemlich
unsere Lehrerin, Fraeulein Annelies von Grill."
Anneliese von Grill! Ein pruefender Blick in die grossen braunen Augen, und
ich hatte die Identitaet mit dem kleinen Majorstoechterlein festgestellt,
das manchmal in Waltersburg zu Besuch gewesen war und das ich - da ich
acht Jahre aelter war - immer etwas onkelhaft begoennert hatte. Nun stand
ich ihr lachend gegenueber und fragte sie, ob sie nicht mehr wisse, wer ich
sei. Da erkannte sie auch mich, und es gab ein froehliches Wiedersehen und
grosse Verwunderung ueber die Umstaende, unter denen es geschah. Ihre
Lebensgeschichte war kurz: der Vater frueh gestorben, die Mutter auf eine
kleine Pension angewiesen und knapp imstande, aus ihr eine Lehrerin zu
machen, die nun vertretungsweise in diesem Dorfe angestellt war.
Auf einmal fragte die sehr wohllautende Altstimme der Blondine:
"Das ist doch nicht etwa der Doktor von dem Waltersburger Sanatorium
Ferien vom Ich?"
"Allerdings, meine Gnaedigste, dieser Doktor bin ich."
Das Maedchen brach in klingendes, lautes Gelaechter aus.
"Also, das sag ich Ihnen, wenn mir die Wahl gelassen worden waere, wen ich
sehen wolle, Sie oder den Kaiser von Hinterindien in all seiner Pracht un
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