n, verneigte sich etwas vor der in die Hoehe fahrenden Dame
und gab Befehl, die Frau Buergermeisterin hinauszugeleiten.
Verdutzt, in einem Gefuehle, aus dem Himmel in einen Sumpf gefallen zu
sein, folgte Frau Alt dem hoeflichen und doch spoettischen Kaemmerling, die
Glueckseligkeit der Fuerstenaudienz war zu Ende, so gruendlich vorbei, dass
Frau Alt unten keine Saenfte mehr vorfand und geaergert durch das
Schneewasser auf Salzburgs Katzenkopfpflaster heimtrippeln musste.
"Sind doch das launische Leute, diese Fuersten!" zischte die vergraemte
Frau und huepfte kroetengleich ueber die Wasserlachen, bis sie tropfnass in
den Fuessen endlich das Heim erreichte.
Unertraeglich war Salome die einsame Haft im Elternhause geworden, das
Maedchen litt schwer, die Isolierung verbitterte das Gemuet und bewirkte
maehlich, dass Salome im Drang nach Freiheit nur im Fuersten allein den
Retter ihres Lebens zu erblicken begann und sich nach Wolf Dietrichs
beglueckend suessen Worten sehnte. Speise und Trank ward der Gefangenen
wohl vom Hausmaedchen, der blondzoepfigen Klara ins Gemach verbracht, doch
war vom Vater der Magd unter schwerer Bedrohung jegliches Sprechen mit
Salome verboten worden. Einige Tage hielt dieses Gebot stand, dann aber,
von herzlichstem Mitleid erfasst, vermochte Klara dem Flehen Salomens
nicht mehr zu widerstehen, die Magd gab fluesternd Red' und Antwort auf
die hastigen Fragen und erzaehlte, dass die Muhme beim Fuersten in Audienz
empfangen worden und in der Stadt die Kunde von der Verlobung allgemein
verbreitet sei.
Salome schrie auf vor Schreck und Wonne zugleich, dann aber bestuermte
sie die Magd um weitere Nachrichten bezueglich der etwa bekannt
gewordenen Plaene des hartherzigen Vaters.
Aengstlich wehrte Klara ab und bedeutete dem Fraeulein durch eine Geste,
dass ein laermend Wort den Gebieter herbeifuehren und Strafe bringen muesste.
Das Essgeschirr zusammenraffend, fluesterte die Magd: "Ein Wagen soll Euch
morgen in frueher Stund' nach Frauenchiemsee bringen, vom Hausknecht habe
ich's erfahren!"
"Grosser Gott, das schrecklichste steht mir bevor! Doch niemals werd' ich
eine Nonne! Hilf mir zur Flucht, Klara, ich will dir's lohnen fuer dein
ganzes Leben!"
"Still! Ich hoere Schritte! Zum Abend will ich wiederkommen!"
Geraeuschlos entfernte sich die Magd.
Eine Weile horchte und harrte Salome; doch als alles still, totenstill
um sie blieb, begann sie mit dem Gedanken einer Flucht aus dem
Elternhau
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