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on Salome kein Lebenszeichen in die Residenz gelangt war. Einen Mann von der Thatkraft eines Wolf Dietrich musste die Information von einer Unschaedlichmachung des geliebten Maedchens bei lebendigem Leibe zu Gewaltthaten geradezu auffordern und der heissbluetige Fuerst ging denn auch sofort daran, Herrn Wilhelm Alt mit Gewalt Schach zu bieten. Das Haus des Kaufherrn wurde von Dienern des Fuersten bewacht, Bewaffnete lauerten Tag und Nacht in der Naehe verborgen, und ebenso lag eine Abteilung der erzbischoeflichen Miliz auf der Strasse nach Teisendorf mit dem Auftrage, jeden Wagen oder sonstigen Transport aufzuhalten und nach dem Fraeulein zu suchen, das gegebenen Falles unter Bedeckung ins fuerstliche Palais zu verbringen sei. Nach solchen Anordnungen konnte eine abermalige Gefangennahme Salomes kaum misslingen; es muesste denn sein, dass das Fraeulein auf dem Wege nach Golling ins Gebirge oder ueber Berchtesgaden verschleppt werden wuerde. Daran dachte Wolf Dietrich eines Tages und in wenigen Stunden waren auch diese Fluchtrichtungen mit Mannschaften belegt. Nun hiess es warten, und heissbluetige Menschen warten nicht gerne. In seiner Ungeduld, neue Kunde ueber das geliebte Maedchen zu erfahren, liess Wolf Dietrich Frau Alt zu sich bitten und stellte ihr auch gleich eine Saenfte, die vor dem Hause der Altschen Familie warten musste, zur Verfuegung. Diese Einladung an den Fuerstlichen Hof brachte die Buergermeisterin schier um den Verstand und nur Stolz und Eitelkeit verhinderten eine Geistestruebung. Mit einer ihr selbst unbegreifliche Schnelligkeit kleidete sich Frau Alt in ihr bestes Galagewand, legte an Schmuck an, was sie ueberhaupt besass, und so ueberladen mit Tand und Schaetzen stieg sie pfauenstolz in die Saenfte, huldvoll die gaffenden Leute auf der Gasse durch Haendewinken gruessend und sich selber vormurmelnd: "Ich komme zu Hof, ich komme zu Hof!" Viel Etikettumstaende beim Empfang wurden zur Enttaeuschung der Buergermeisterin nun freilich nicht gemacht, denn der ungeduldige Fuerst hatte ausdruecklich befohlen, die Dame sogleich in das Empfangszimmer zu bringen. Immerhin walteten die Thuersteher und der Kaemmerling vom Dienst getreulich ihres Amtes und deren Grinsen hinterdrein konnte die ueberglueckliche Frau nicht sehen. In spanischer Rittertracht empfing Wolf Dietrich die heranrauschende Buergermeisterin, muehsam den Lachreiz niederkaempfend, liebenswuerdig und galant, so dass Frau Alt wie in ei
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