cht!" sagte Teja. "Aber hoere weiter."
Eh' er beginnen konnte, eilten Totila, Hildebad, Hildebrand und andre
gotische Fuehrer ins Zelt: "Weiss er's?" fragte Totila. - "Noch nicht,"
sagte Teja. - "Empoerung!" rief Hildebad! "Empoerung! Auf, Koenig Witichis,
wehre dich deiner Krone! Lege dem Knaben das Haupt vor die Fuesse."
"Was ist geschehn" fragte Witichis ruhig.
"Graf Arahad von Asta, der eitle Laffe, hat sich empoert. Er ist gleich
nach deiner Wahl davongeritten gegen Florentia, wo sein aelterer Bruder,
der stolze Herzog von Tuscien, Guntharis, haust und herrscht. Da haben die
Woelsungen viel Anhang gefunden, haben die Goten ueberall aufgerufen gegen
dich zum Schutz der "Koenigslilie", wie sie sie nennen: Mataswintha sei die
Erbin der Krone. Sie haben sie als Koenigin ausgerufen. Sie weilte in
Florentia, fiel also gleich in ihre Gewalt. Man weiss nicht, ist sie
Guntharis Gefangene oder Arahads Weib. Nur das weiss man, dass sie avarische
und gepidische Soeldner geworben, den ganzen Anhang der Amaler und ihre
ganze Sippe und Gefolgschaft, zu all' dem grossen Anhang der Woelsungen,
bewaffnet haben. Dich schelten sie den Bauernkoenig: sie wollen Ravenna
gewinnen!"
"O schicke mich nach Florentia mit nur drei Tausendschaften!" rief
Hildebad zornig. "Ich will dir diese Koenigin der Goten samt ihrem adeligen
Buhlen in einem Vogelkaefig gefangen bringen."
Aber die andern machten besorgte Gesichter. "Es sieht finster her!" sprach
Hildebrand. "Belisar mit seinen Hunderttausenden vor uns: - im Ruecken das
schlangenhafte Rom, - all' unsre Macht noch fuenfzig Meilen fern - und
jetzt noch Bruderkrieg und Aufruhr im Herzen des Reiches! der Donner
schlag' in dieses Land."
Aber Witichis blieb ruhig und gefasst wie immer. Er strich mit der Hand
ueber die Stirn. "Es ist vielleicht gut so," sagte er dann. "Jetzt bleibt
uns keine Wahl. Jetzt _muessen_ wir zurueck." - "Zurueck?" fragte Hildebad
zuernend. - "Ja! Wir duerfen keinen Feind im Ruecken lassen. Morgen brechen
wir das Lager ab und gehn ..." - "Gegen Neapolis vor?" sagte Hildebad. -
"Nein! Zurueck nach Rom! Und weiter, nach Florentia, nach Ravenna! Der
Brand der Empoerung muss zertreten sein, eh' er noch recht entglommen." -
"Wie? du weichst vor Belisar zurueck?" - "Ja, um desto staerker vorzugehen,
Hildebad! Auch die Bogensehne spannt die Kraft zurueck, den toedlichen Pfeil
zu schnellen." - "Nimmermehr!" sprach Hildebad, "das kannst - das darfst
du nicht."
Aber ruhig
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