ichis. "Es braucht niemand zu wissen, was wir beide
verhandeln. Du weisst: seit gestern und heute ist mein Heer von Regeta in
Rom eingezogen. Du weisst noch nicht, dass wir Rom morgen wieder raeumen
werden."
Cethegus horchte hoch auf.
"Das befremdet dich?" - "Die Stadt ist fest," sagte Cethegus ruhig. "Ja,
aber nicht die Treue der Roemer. Benevent ist schon abgefallen zu Belisar.
Ich habe nicht Lust, mich zwischen Belisar und euch erdruecken zu lassen."
Vorsichtig schwieg Cethegus, er wusste nicht, wo das hinaus sollte.
"Weshalb bist du gekommen, Koenig der Goten?" - "Nicht um dich zu fragen,
wie weit man den Roemern trauen kann. Auch nicht, um zu klagen, dass wir
ihnen so wenig trauen koennen, die doch Theoderich und seine Tochter mit
Wohltaten ueberhaeuft; - sondern um grad und ehrlich ein paar Dinge mit dir
zu schlichten, zu eurem wie zu unsrem Frommen."
Cethegus staunte. In der stolzen Offenheit dieses Mannes lag etwas, das er
beneidete. Er haette es gern verachtet. "Wir werden Rom verlassen, und
alsbald werden die Roemer Belisar aufnehmen. Das wird so kommen. Ich kann's
nicht hindern. Man hat mir geraten, die Haeupter des Adels als Geiseln mit
hinwegzufuehren."
Cethegus erschrak und hatte Muehe, das zu verbergen.
"Dich vor allen, den Princeps Senatus." - "Mich!" laechelte Cethegus. -
"Ich werde dich hier lassen. Ich weiss es wohl: du bist die Seele von Rom."
Cethegus schlug die Augen nieder. "Ich nehme das Orakel an," dachte er.
"Aber eben deshalb lass' ich dich hier. Hunderte, die sich Roemer nennen,
wollen die Byzantiner zu ihren Herren, - du, du willst das nicht."
Cethegus sah ihn fragend an.
"Taeusche mich nicht! Wolle mich nicht taeuschen. Ich bin der Mann
verschlagner Kuenste nicht. Aber mein Auge sieht der Menschen Art. Du bist
zu stolz, um Justinian zu dienen. Ich weiss, du hassest uns. Aber du liebst
auch diese Griechen nicht und wirst sie nicht laenger hier dulden als du
musst. Deshalb lass ich dich hier: vertritt du Rom gegen die Tyrannen: ich
weiss, du liebst die Stadt."
Es war etwas an diesem Mann, das Cethegus zum Staunen zwang. "Koenig der
Goten," sagte er, "du sprichst klar und gross wie ein Koenig: ich danke dir.
Man soll nicht sagen von Cethegus, dass er die Sprache der Groesse nicht
versteht. Es ist, wie du sagst: ich werde mein Rom nach Kraeften roemisch
erhalten."
"Gut," sagte Witichis, "sieh, man hat mich gewarnt vor deiner Tuecke: ich
weiss viel von deinen schlauen Pl
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