hte aus Rosen und Lilien? Wer das Grosse
will, muss das Grosse thun, nennen's die Kleinen gut oder schlecht." - "Nein
und dreimal nein! ruft dir mein ganzes Herz entgegen. Fluch dem Ziel, zu
dem nur Frevel fuehren. Hier scheiden sich unsre Pfade."
"Julius, geh nicht! Du verschmaehst, was noch nie einem Sterblichen geboten
ward. Lass mich einen Sohn haben, fuer den ich ringe, dem ich die Erbschaft
meines Lebens hinterlassen kann." - "Fluch und Luege und Blut kleben daran.
Und sollt ich sie schon jetzt antreten: - ich will sie nie! Ich gehe, dass
sich dein Bild nicht noch mehr vor mir verdunkle. Aber ich flehe dich um
Eins: wann der Tag kommt (und er wird kommen), da dich ekelt all des
Blutes und des frevlen Trachtens und des Zieles selbst, das solche Thaten
fordert, - - dann rufe mir: ich will herbeieilen, wo immer ich sei, und
will dich losringen und loskaufen von den daemonischen Maechten und sei's um
den Preis meines Lebens."
Leichter Spott zuckte zuerst um des Praefekten Lippe, aber er dachte: "Er
liebt mich noch immer. - Gut, ich werde ihn rufen, wenn das Werk
vollendet: lass sehen, ob er ihm dann widerstehen kann, ob er den Thron des
Erdkreises ausschlaegt." - "Wohl," sagte er, "ich werde dich rufen, wenn
ich dein bedarf. Leb wohl." Und mit kalter Handbewegung entliess er den
Heissbewegten.
Aber als die Thuere hinter ihm zugefallen, nahm der eisige Praefekt ein
kleines Relief von getriebenem Erz aus einer Kapsel und betrachtete es
lang. Dann wollte er es kuessen. Aber ploetzlich flog der hoehnische Zug
wieder um seine Lippen. "Schaeme dich vor Caesar, Cethegus," sagte er, und
legte das Medaillon wieder in die Kapsel. Es war ein Frauenkopf und Julius
sehr aehnlich.
Achtes Kapitel.
Inzwischen war es dunkler Abend geworden. Der Sklave brachte die zierliche
Bronzelampe, korinthische Arbeit: ein Adler, der im Schnabel den
Sonnenball traegt, gefuellt mit persischem Duftoel. "Ein gotischer Krieger
steht draussen, Herr, er will dich allein sprechen. Er sieht sehr
unscheinbar aus. Soll er die Waffen ablegen?" "Nein," sagte Cethegus, "wir
fuerchten die Barbaren nicht. Lass ihn kommen." Der Sklave ging und Cethegus
legte die Rechte an den Dolch im Busen seiner Tunika.
Ein stattlicher Gote trat ein, die Mantelkapuze ueber den Kopf geschlagen:
er warf sie jetzt zurueck.
Cethegus trat erstaunt einen Schritt naeher. "Was fuehrt den Koenig der Goten
zu mir?"
"Leise!" sprach Wit
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