freiwilligen Busse fuer jene suessen Verbrechen der
heimlichen Gedichte und Blumen - groeberer Schuld ist sie gewiss nicht faehig
- ueberbietet Antonina alle Frauen an Pflichtstrenge; sie ist Belisars
Freund, sein Mitfeldherr; sie teilt die Beschwerden und Gefahren des
Meeres, der Wueste, des Krieges mit ihm: sie arbeitet mit ihm Tag und
Nacht, wann sie nicht gerade Verse andrer auf ihre schoenen Augen liest! -
Schon oft hat sie ihn gerettet aus den Schlingen seiner Feinde am Hofe zu
Byzanz. Kurz, nur im Krieg, im Lager thut sie gut, da wo auch seine Groesse
allein gedeiht."
"Nun," sprach Cethegus, "weiss ich genug, wie die Dinge hier stehen. Lass
mich offen mit dir reden: du willst Belisar nach seinem Sieg aus Italien
wieder fort haben; ich auch: du um Belisars, ich um Italiens willen. Du
weisst, ich war von jeher Republikaner ...." - - -
Da schob Prokop den Becher zur Seite und sah seinen Gast bedeutsam an:
"Das sind alle jungen Leute zwischen vierzehn und einundzwanzig Jahren.
Aber dass du's noch bist - find' ich - sehr - sehr - unhistorisch. Aus
diesem italischen Gesindel, unsern hoechst liebwerten Bundesgenossen gegen
die Goten, willst du Buerger einer Republik machen? Sie sind zu nichts mehr
gut als zur Tyrannis!"
"Ich will darueber nicht streiten!" laechelte Cethegus. "Aber vor _eurer_
Tyrannis moecht ich mein Vaterland bewahren."
"Kann dir's nicht verdenken!" laechelte Prokop, "die Segnungen unsrer
Herrschaft sind - erdrueckend!"
"Ein eingeborner Statthalter unter dem Schutz von Byzanz genuegt zunaechst."
"Jawohl, und dieser wuerde Cethegus heissen!"
"Wenn's sein muss, - auch das!"
"Hoere," sprach Prokop ernsthaft, "ich warne dich dabei nur vor einem. Die
Luft von Rom heckt stolze Plaene aus. Man ist dort, als Herr von Rom, nicht
gern der zweite auf Erden. Und glaube dem Historikus: es ist doch nichts
mehr mit der Weltherrschaft Roms."
Cethegus ward unwillig. Er gedachte der Warnung Koenig Theoderichs.
"Historikus von Byzanz, meine roemischen Dinge kenne ich besser als du. Lass
dich jetzt einweihen in unsre roemischen Geheimnisse; dann verschaffe mir
morgen frueh, eh' die Gesandtschaft von Rom anlangt, ein Gespraech mit
Belisar und - sei eines grossen Erfolges gewiss." Und nun begann er dem
staunenden Prokop mit raschen Strichen ein Bild der Geheimgeschichte der
juengsten Vergangenheit und seine Plaene der Zukunft zu entwerfen, sein
letztes Ziel wohlweislich verhuellend.
"Bei den Manen des R
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