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ts und links hin nickend. Eine grosse Zahl von Priestern und ein Zug von speertragenden Soeldnern schloss die Prozession. Sie hielt inne, als sie in die Mitte des Platzes gelangt war. Schweigend, mit trotzigen Augen, sahen die arianischen, gotischen Krieger, die alle Muendungen des Platzes besetzt hielten, den stolzen, prachtentfaltenden Aufzug der ihnen feindlichen Kirche, indes die Roemer die Ankunft ihres Seelenhirten um so freudiger begruessten, als seine Stimme ihre Gewissenszweifel wegen des zu leistenden Eides loesen sollte. Eben wollte Silverius seine Ansprache an das versammelte Volk beginnen, als der Arm eines turmlangen Goten, ueber die Bruestung der Saenfte hereinlangend, ihn an dem goldbrokatnen Mantel zupfte. Unwillig ob der wenig ehrerbietigen Stoerung wandte Silverius das strenge Gesicht, aber uneingeschuechtert sprach der Gote, den Ruck wiederholend: "Komm, Priester, du sollst hinauf zum Koenig." Silverius haette es angemessener gefunden, wenn der Koenig zu ihm heruntergekommen waere, und Hildebad schien etwas dergleichen in seinen Mienen zu lesen. Denn er rief: "'s ist nicht anders! duck' dich, Pfaefflein!" Und damit drueckte er einen der die Saenfte tragenden Priester an der Schulter nieder: die Traeger liessen sich nun auf die Kniee herab und seufzend stieg Silverius heraus, Hildebad auf die Treppe folgend. Als er vor Witichis angelangt war, ergriff dieser seine Hand, trat mit ihm vor, an den Rand der Treppe, und sprach: "Ihr Maenner von Rom, diesen hier haben eure Priester zu eurem Bischof bezeichnet. Ich genehmige die Wahl: er sei Papst, sobald er mir Gehorsam geschworen und euch den Eid der Treue fuer mich abgenommen hat. Schwoere, Priester!" Nur einen Augenblick war Silverius betroffen. Aber sogleich wieder gefasst, wandte er sich mit salbungsvollem Laecheln zu dem Volk, dann zum Koenig. "Du befiehlst?" sprach er. "Schwoere," rief Witichis, "dass du in unsrer Abwesenheit alles aufbieten wirst, diese Stadt Rom in Treue zu den Goten zu erhalten, denen sie soviel verdankt; in allen Stuecken uns zu foerdern, unsre Feinde aber zu schaedigen. Schwoere Treue den Goten." "Ich schwoere," sagte Silverius, sich zu dem Volke wendend. "Und so fordre ich, der ich die Macht habe, die Seelen zu binden und zu loesen, euch, ihr Roemer, umstarret rings von gotischen Waffen, auf, im gleichen Sinne zu schwoeren, wie ich geschworen habe." Die Priester und einige der Vornehmen schienen verstan
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