aenen: ich ahne noch mehr: und ich weiss,
dass ich gegen Falschheit keine Waffe habe. Aber du bist kein Luegner. Ich
wusste, ein maennlich Wort ist unwiderstehlich bei dir: und Vertrauen
entwaffnet einen Feind, der ein Mann."
"Du ehrst mich, Koenig der Goten.
Ich will dich warnen: weisst du, wer die waermsten Freunde Belisars?" - "Ich
weiss es: Silverius und die Priester." - "Richtig. Und weisst du, dass
Silverius, sowie der alte Papst Agapetus gestorben, den Bischofstuhl von
Rom besteigen wird?"
"So hoer' ich.
Man riet mir, auch ihn als Geisel fortzufuehren. Ich werd' es nicht thun.
Die Italier hassen uns genug. Ich will nicht noch in das Wespennest der
Pfaffen stossen. Ich fuerchte die Maertyrer."
Aber Cethegus waere den Priester gern los geworden. "Er wird gefaehrlich auf
dem Stuhl Petri," meinte er.
"Lass ihn nur! Der Besitz dieses Landes wird nicht durch Priesterkunst
entschieden." - "Wohlan," sprach Cethegus, die Papyrusrolle vorzeigend,
"ich habe hier die Namen seiner waermsten Freunde zufaellig beisammen. Es
sind wichtige Maenner."
Er wollte ihm die Liste aufdringen und hoffte, die Goten sollten so seine
gefaehrlichsten Feinde als Geiseln mitfuehren.
Aber Witichis wies ihn ab. "Lass das! Ich werde gar keine Geiseln nehmen.
Was nuetzt es, ihnen die Koepfe abzuschlagen? Du, dein Wort soll mir fuer Rom
buergen."
"Wie meinst du das? ich kann Belisar nicht abhalten."
"Du sollst es nicht: Belisar wird kommen: aber verlass' dich drauf: er wird
auch wieder gehn. Wir Goten werden diesen Feind bezwingen: vielleicht erst
nach hartem Kampf: aber gewiss. Dann aber gilt es den zweiten Kampf um
Rom."
"Einen zweiten?" fragte Cethegus ruhig, "mit wem?"
Aber Witichis legte ihm die Hand auf die Schulter und sah ihm ins Antlitz
mit einem Auge wie die Sonne: "Mit dir, Praefekt von Rom!"
"Mit mir!" Und er wollte laecheln, aber er konnte nicht.
"Verleugne nicht dein Liebstes, Mann: es ist deiner nicht wuerdig. Ich weiss
es, fuer wen du die Tuerme und Schanzen um diese Stadt erbaut: nicht fuer uns
und nicht fuer die Griechen! fuer dich! Ruhig! Ich weiss, was du sinnest,
oder ich ahn' es: kein Wort! Es sei! Sollen Griechen und Goten um Rom
kaempfen und kein Roemer? Aber hoere: Lass nicht einen zweiten jahrelangen
Krieg unsre Voelker hinraffen.
Wenn wir die Byzantiner niedergekaempft, hinausgeworfen aus unserm Italien,
- dann, Cethegus, will ich dich erwarten vor den Mauern Roms; nicht zur
Schlacht unsre
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